Experte: Wilderei gefährdet Stabilität Afrikas

Die Korruption ist durch den illegalen Abschuss besonders hoch.
Die Korruption ist durch den illegalen Abschuss besonders hoch. (c) REUTERS (� Stringer India / Reuters)
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Mit dem illegalen Abschuss der Tiere werden hunderte Millionen Dollar erwirtschaftet.

Die Wilderei von Elefanten und Nashörnern gefährdet nach Einschätzung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft die Stabilität afrikanischer Staaten. Mit dem illegalen Abschuss werde sehr viel Geld gemacht - "wir sprechen da von Hunderten von Millionen Dollar, die da erwirtschaftet werden", warnte der Geschäftsführer der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft (ZGF), Christof Schenck.

Am Rande einer Tansania-Reise des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck ergänzte er: "Und das führt auch zu einer sehr starken Korruption in den Ländern. Es ist ein großes Risiko, das weit über Artenschutz hinausgeht." Am Donnerstag wollte Gauck im Serengeti-Nationalpark ein von der ZGF errichtetes Zentrum zum Kampf gegen die Wilderei einweihen.

Die Wilderei auf Elefanten und Nashörner habe sich stark nach Ostafrika ausgeweitet, sagte Schenck. Beide Tierarten seien gefährdet. "Wir gehen davon aus, dass ungefähr 30.000 Elefanten pro Jahr illegal erlegt werden", darunter viele in Tansania. Nasenhorn und Elfenbein von den Stoßzähnen der Elefanten werde "mit Gold und Silber aufgewogen. Der Wert ist sogar noch höher, wenn man vom Gewichts-Volumen-Verhältnis ausgeht". Ein großes Nasenhorn erziele auf dem Schwarzmarkt in Vietnam ungefähr 150.000 Euro. "Bei Elfenbein liegen wir bei ungefähr 10.000 Euro pro Kilo."

(APA/dpa)

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