Gletscherschwund in den Ötztaler Alpen besonders dramatisch

GLETSCHERBERICHT 2007/2008
GLETSCHERBERICHT 2007/2008(c) APA (Oeav/unbekannt/g.patzelt)
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Der Gletscherschwund schreitet weiterhin fort, vor allem in den Tiroler Bergen. Dass in Österreich vergangene Saison vier Gletscher etwas gewachsen sind, kann die negative Statistik nicht retten.

Der Gletscherschwund schreitet weiterhin fort, wobei die Zungen der großen Gletscher in den Ötztaler Alpen "überdurchschnittlich stark zerfallen". Zwischen 49 und 33 Meter waren zehn von insgesamt 94 Ferner im Messprogramm im Jahr 2007/2008 zurückgeschmolzen, alle in Tirol, sechs davon im Ötztal.

Dies berichtete der Gletschermessdienst des Österreichischen Alpenvereins unter der Leitung von Univ.-Prof. Gernot Patzelt in seinem jüngsten Bericht.

Vier kleine Gletscher wachsen

"Diese langen Gletscherzungen haben sich von den extremen Massenverlusten des Jahres 2003 noch nicht erholt", erläuterte der Gletscherexperte. Insgesamt waren 83 Gletscher zurückgeschmolzen, sieben waren stationär geblieben und vier vorgestoßen.

Längenverlust im Schnitt knapp 13 Meter

"Die Messungen für das Berichtsjahr 2007/2008 ergaben verringerte Längen- und Massenverluste gegenüber dem Vorjahr, wo 100 Prozent der Gletscher zurückgegangen waren", fügte Patzelt hinzu, der nach seinem Eintritt 1979 nun in den Ruhestand geht und die Leitung übergeben hat.

Aus den Messwerten ergebe sich ein "mittlerer Längenverlust" von 12,8 Metern (Vorjahr: 22,2 Meter), der Mittelwert der vergangenen zehn Jahre betrage minus 14 Meter. Grund für den unterdurchschnittlichen Rückgang ist allerdings die verkürzte Abschmelzzeit und nicht der verstärkte Eisnachschub. Die Neuschneefälle im Juli haben die Ausaperung verzögert.

Neben den Ötztaler Alpen waren vor allem auch die Gletscher in den Stubaier Alpen sowie Ferner der Venediger Gruppe von der Schmelze betroffen. Vier Ferner der Hohen Tauern, des Dachsteingebirges sowie der Silvrettagruppe verzeichneten einen Vorstoß.

(APA)

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