Japan geht auf Müll-Jagd im Meer

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Eine Stiftung plant eine treibende Anlage von zwei Kilometern Länge. Ob der Müll zur Energiegewinnung genutzt werden kann, ist noch offen.

Das Meer vor der japanischen Insel Tsushima soll zum Testgelände einer neuen Technik zur Säuberung der See von schwimmendem Müll werden. Zunächst werde eine Studie über die Machbarkeit der im Meer treibenden Säuberungsanlage erstellt, sagte ein Behördenvertreter der Insel am Donnerstag. Über ihren Einsatz werde dann Anfang kommenden Jahres entschieden.

Das Pilotprojekt soll in Zusammenarbeit mit der niederländischen Ocean Cleanup Foundation (OCF) umgesetzt werden. Die Stiftung hofft, die Anlage Mitte 2016 in Betrieb zu nehmen. Die Pläne sehen vor, nahe der zwischen Südkorea und dem Süden Japans gelegenen Insel eine schwimmende Barriere ins Wasser zu setzen, in der sich mit Hilfe der Meeresströmungen an der Oberfläche treibende Flaschen, Sackerln und andere Plastikteile verfangen sollen.

Für Meerestiere angeblich keine Gefahr

Die Behörden von Tsushima prüfen, ob sich der gesammelte Müll anschließend zur Energiegewinnung nutzen lässt. Die Barriere von rund zwei Kilometern Länge, die für Meerestiere angeblich keine Gefahr darstellt, wird laut der OCF die bisher längste im Meer treibende Struktur überhaupt.

Sollten sich bei dem Test "Wirksamkeit und Haltbarkeit" der Barriere bewähren, so plant die OCF allerdings schon ein noch mal bedeutend größeres Projekt: Im Pazifik zwischen den US-Bundesstaaten Hawaii und Kalifornien soll dann eine rund hundert Kilometer lange Barriere gleicher Bauart das Meer vom Abfall befreien. Experten schätzen, dass in den Weltmeeren rund 5,25 Billionen Müllteile umhertreiben.

(APA/AFP)

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