Weltbank warnt: Klimawandel bringt Armut

Der Klimawandel bringt Erschütterung der Agrarwirtschaft und steigende Lebensmittelpreise mit sich. Armut könnte sich weiter ausbreiten, warnt die Weltbank.
Der Klimawandel bringt Erschütterung der Agrarwirtschaft und steigende Lebensmittelpreise mit sich. Armut könnte sich weiter ausbreiten, warnt die Weltbank.REUTERS
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Der Klimawandel könnte Lebensmittelpreise erhöhen. Afrika und Indien seien stark gefährdet, warnt ein Bericht wenige Wochen vor dem UN-Klimagipfel.

Wenn die Erderwärmung nicht gestoppt wird, droht sich die Zahl der in extremer Armut lebenden Menschen nach Einschätzung der Weltbank bis zum Jahr 2030 um weitere hundert Millionen zu erhöhen. Besonders stark von den Folgen einer gescheiterten Klimapolitik werde Afrika betroffen sein, heißt es in dem am Sonntag in Washington veröffentlichten Bericht der Weltbank.

So könne der Klimawandel zu einer deutlichen Erhöhung der Lebensmittelpreise führen. Da in Afrika die ärmsten Haushalte 60 Prozent ihrer Ausgaben für Lebensmittel aufbringen, würde dies "einen sehr harten Schlag für die Region" bedeuten, heißt es in dem Bericht.

Südasien gefährdet

Auch für die Menschen in den Staaten Südasiens sehen die Weltbank-Experten besondere hohe Risiken. Allein in Indien könnten nach ihren Berechnungen durch den Klimawandel, Erschütterungen der Agrarwirtschaft und eine schnellere Ausbreitung von Krankheiten 45 Millionen Menschen in extreme Armut geraten, also weniger als 1,90 Dollar (1,76 Euro) am Tag zur Verfügung haben.

Der Weltbankbericht wurde wenige Wochen vor dem Beginn des UN-Klimagipfels in Paris veröffentlicht, bei dem Vertreter aus 195 Staaten ein neues weltweites Klimaabkommen zur Reduzierung von Treibhausgasen aushandeln wollen. Das Abkommen, das erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstoßes verpflichten soll, soll vom Jahr 2020 an das Kyoto-Protokoll ablösen.

Erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Andernfalls droht ein Schmelzen der Gletscher, ein Anstieg der Meeresspiegel sowie eine Zunahme von Stürmen und anderer extremer Wetterphänomene.

(APA/AFP)

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