Weiße Weihnachten sind derzeit in weiter Ferne

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SymbolbildStanislav Jenis
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Derzeit deutet nichts darauf hin, dass am Heiligen Abend Schnee liegen wird. Vor allem im Flachland stehen die Chancen schlecht.

Wien. Für all jene, für die ein perfektes Weihnachten auch mit viel Schneefall verbunden ist, haben die Meteorologen keine guten Neuigkeiten: Derzeit sieht es nämlich überhaupt nicht so aus, als könnten die Weihnachtsfeiertage weiß werden.

Zwar lässt sich zwei Wochen vor dem Heiligen Abend noch keine seriöse Wetterprognose für die Feiertage abgeben, aber: Die momentane Schneesituation und die Aussicht auf die kommenden Tagen geben „nur wenig Anlass zur Hoffnung“, sagt Konstantin Brandes, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet. Selbst in den Hochlagen der Alpen liegt derzeit ungewöhnlich wenig Schnee, die Landschaft ist nach wie vor in erster Linie braun und grün.

„Daran“, sagt Brandes, „wird sich bis in die nächste Woche hinein auch nicht viel ändern. Österreich bleibt in einer ausgesprochen milden Süd- und Südwestströmung“, bei der es keine Chancen auf Schneefall gibt. Tiefdruckgebiete, die Schnee bringen könnten, machen derzeit einen Bogen um Österreich und ziehen über Nordeuropa hinweg.

Statistisch gesehen sind weiße Weihnachten vor allem in Tallagen übrigens ohnehin viel seltener, als es uns die Erinnerung oft glauben lässt. In den Landeshauptstädten ist ein Heiliger Abend mit Schnee statistisch gesehen eher die Ausnahme. Laut Ubimet gibt es etwa in Wien, St. Pölten oder Eisenstadt nur alle fünf bis zehn Jahre weiße Weihnachten. Auch in Graz, Klagenfurt, Salzburg und Linz sind die Chancen auf Weihnachten mit Schnee nur unwesentlich höher. Besser sieht es für die Innsbrucker aus: Hier liegt am 24. Dezember zumindest alle zwei Jahre eine (kleine) Schneedecke. Eine sogenannte Schneesicherheit am Heiligen Abend gibt es überhaupt nur in den Bergen und hier auch nur oberhalb von 1000 bis 1500 Metern.

Fast ein Meter Schnee im Jahr 1961

Auch im vergangenen Jahr waren die Weihnachtsfeiertage im Flachland fast durchwegs grün. 2010 gab es in sechs Landeshauptstädten am 24. Dezember ein wenig Schnee, allerdings war er bis zum Abend an vielen Orten schon wieder geschmolzen. Die Schneerekorde in den Hauptstädten liegen, wie eine Auswertung von Ubimet zeigt, eher lang zurück: Am 24. Dezember 1961 etwa lagen in Innsbruck immerhin 96 Zentimeter Schnee. In Graz und Klagenfurt wurden im Jahr 1994 jeweils ein halber Meter Schnee am 24. Dezember gemessen. (mpm)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.12.2015)

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