Unwetter: Murenabgänge und übeflutete Keller

Die B 95 wurde an zehn Stellen vermurt.
Die B 95 wurde an zehn Stellen vermurt.(c) APA/LPK FÜR STEIERMARK (LPK FÜR STEIERMARK)
  • Drucken

In der Steiermark, in Tirol und in Bayern rückten die Einsatzkräfte in der Nacht auf Freitag zu zahlreichen Einsätzen aus.

Heftige Gewitter sorgten in Österreich Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag erneut für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Den größten Schaden richteten Murenabgänge im Salzburger Göriachtal an. 50 Personen mussten ihre Häuser verlassen (mehr dazu hier). Im Bezirk Murau musste die B 95 wegen Muren gesperrt werden. In Tirol und im benachbarten Bayern standen zahlreiche Keller unter Wasser.

Die Turracher Straße (B 95) im obersteirischen Bezirk Murau ist gleich an zehn Stellen vermurt worden. Bis zu zwei Meter hoch und zehn Meter breit war das Erdreich auf die Fahrbahn abgerutscht. Die Insassen eines Fahrzeugs, das zwischen zwei Muren weder vor noch zurück konnte, mussten von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden, teilte die Sicherheitsdirektion Steiermark am Freitag mit.

Donnerstagnachmittag gingen im Bezirk Murau massive Regenfälle nieder. Gegen 18 Uhr konnte ein Hang an der B95 die Wassermassen nicht mehr aufnehmen. Das Erdreich begann sich zu lösen und rutschte an mehreren Stellen und auf einer Strecke von knapp drei Kilometern auf die Straße. Der Katastrophenschutzreferent der Bezirkhauptmannschaft Murau musste eine Sperre der
B 95 zwischen Turrach und Predlitz anordnen. Akut war am Freitag die Gefahr weiterer Murenabgänge, da der Untergrund aufgeweicht sei.

Feuerwehreinsätze in Tirol

Die zum Teil heftigen Gewitter haben Donnerstagabend auch kleine Murenabgänge und Schäden in Tirol verursacht. Die Feuerwehren mussten zahlreiche Keller auspumpen und umgefallene Bäume aus dem Weg räumen. Besonders betroffen waren Osttirol, das Wipptal und Teile des Unterlands.

In Osttirol wurde die Landesstraße nach Glanz verlegt. In Axams (Bezirk Innsbruck-Land) setzte ein Blitz ein Hausdach in Brand. In Jenbach (Bezirk Schwaz) ging eine Mure auf die Jenbacher Straße (L7) ab.

Münchener Keller unter Wasser

In der bayerischen Hauptstadt München musste die Feuerwehr in der Nacht auf Freitag 240 Mal ausrücken. Durch den starken Regen liefen zahlreiche Keller voll. Bis in die frühen Morgenstunden pumpten Feuerwehrleute Wasser ab. Ein Dachstuhl geriet vermutlich durch einen Blitzeinschlag in Brand und brannte vollständig aus. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wien

Unwetter: St. Lorenzen wird „murensicher“

In dem von einem Murenabgang verwüsteten Ort werden zehn Millionen Euro in neue Hochwasserschutzwerke investiert. Alle Bewohner können in ihre Häuser zurückkehren.
Das Bundesheer ist derzeit mit 330 Mann in St. Lorenzen im Einsatz
Österreich

St. Lorenzen: Aufräumarbeiten gehen gut voran

Die Lage hat sich entspannt. Ende der Woche soll feststehen, wann die Bewohner in ihre Häuser zurück dürfen. Es soll auch ein neues Projekt zur Wildbachverbauung vorgestellt werden.
Im Göriachtal erfasste die Mure mehrere Autos.
Österreich

Göriachtal: 50 Personen vor Muren gerettet

Vier bis zu sechs Meter hohe Muren sind im Salzburger Göriachtal abgegangen. Ein Auto wird mitgerissen. Das Entsetzen der Bewohner ist groß.
Wien

Landwirte klagen: Unwetterschäden von 120 Mio. Euro

Mehr als 300.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche bisher von Wetterextremen betroffen. Das entspricht einem Viertel der gesamten Ackerfläche Österreichs.
Archivbild
Österreich

Juli der Wetter-Extreme: Hitze, Kälte, Wasserrekorde

Im vergangenen Juli heizte sich das Land regelmäßig auf, um von teils verheerenden Unwettern wieder abgekühlt zu werden. Zuletzt traf es Kärnten: In Spittal an der Drau ist das Trinkwasser durch Unwetter verschmutzt.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.