Suche nach Kärntner "Krokodil-Phantom" wird leiser

Die Suche nach dem Krokodil wird ohne Boots- und Hubschrauberbeteiligung fortgesetzt.
Die Suche nach dem Krokodil wird ohne Boots- und Hubschrauberbeteiligung fortgesetzt.(c) EPA (MARCO RIEBLER)
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Ohne Boots- und Hubschrauberbeteiligung wird aber weiter nach dem Reptil Ausschau gehalten. Das Tier könnte durch die Lautstärke verschreckt werden.

Die Suchaktion nach dem "Krokodil-Phantom" in der Drau bei Sachsenburg (Bezirk Spittal) in Kärnten ist am Freitag zurückgefahren worden. Auf den Einsatz der Feuerwehrboote und des Polizeihubschraubers werde verzichtet, teilte die Bezirkshauptmannschaft Spittal in einer Aussendung mit. Durch den Wirbel bestünde die Gefahr, dass das Reptil abwandere und überhaupt nicht mehr gefunden werde, erklärte Reptilienexpertin Helga Happ gegenüber dem ORF Kärnten.

"Wir haben die Sorge, dass das Krokodil abwandert, wenn wir zu laut suchen", sagte Happ. Deswegen werde dem Tier jetzt erst einmal Ruhe gegönnt. Danach sollen im betroffenen Gebiet Fleischköder ausgelegt und Wildkameras installiert werden. Bis Freitag gab es noch keinen absoluten Beweis für die Existenz des Tieres. Am Mittwoch hatten zwei Kinder der Polizei berichtet, beim Baden in der Drau ein Krokodil gesehen zu haben, das ihre Schuhe zerbiss und dann wieder wegschwamm.

Zweifel an Krokodil-Existenz

Zweifel an der Existenz des Reptils äußerte hingegen Andreas Schedl, Besitzer der Klagenfurter Tierhandlung "Arche Exotica" in einem Interview mit der "Kärntner Tageszeitung" (KTZ). Wenn überhaupt, dann handle es sich bei dem Tier nicht um ein Krokodil, sondern um einen wesentlich ungefährlicheren Kaiman. Und die Löcher in den Schuhen der Kinder? "Das Bissmuster passt meiner Meinung nach nicht zu einem Krokodil. Da sind wahllose Löcher ohne Muster", sagte Schedl.

Das betroffene Gelände an der Drau bleibt aber weiterhin behördlich gesperrt. Das Areal wird laut Bezirkshauptmannschaft von der Polizei kontrolliert, um Schaulustige vom Betreten abzuhalten. Die Sicherung sei notwendig, um "Unruhe durch Zaungäste vorzubeugen und um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten", so die BH.

Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" forderte indes strengere Richtlinien für die Privathaltung exotischer Wildtiere in Österreich. "Wir sehen den zuständigen Minister hier in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass solche Zwischenfälle künftig verhindert werden", sagt Geschäftsführer Helmut Dungler.

(APA)

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