Nach neun Jahren Bauzeit: Unterinntalbahn ist fertig

APA/ÖBB/GERHARD BERGER
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Die 40 Kilometer lange Hochleistungsstrecke geht am 9. Dezember in Tirol in Betrieb und sorgt für eine Fahrtzeitverkürzung.

Nach neunjähriger Bauzeit ist am Montag die Fertigstellung der 2,3 Milliarden Euro teuren und 40 Kilometer langen Unterinntalbahn im Tiroler Radfeld (Bezirk Kufstein) gefeiert worden. Die Hochleistungsstrecke östlich der Landeshauptstadt Innsbruck zwischen Kundl/Radfeld und Baumkirchen im Tiroler Unterland soll am 9. Dezember in Betrieb gehen. Rund 35 Kilometer der neuen Bahn verlaufen in Tunnels, Wannen und einer Galerie.

"Die bevorstehende Inbetriebnahme der Unterinntaltrasse leitet eine neue Ära in der Tiroler Verkehrspolitik ein", erklärte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) in seiner Rede vor rund 700 Anwesenden, darunter Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ), ÖBB-Chef Christian Kern und der EU-Koordinator des Brennerbasis-Tunnels (BBT), Pat Cox. Der nächste Schritt werde der Brennerbasis-Tunnel sein, 600 Millionen Euro seien dabei mittlerweile schon verbaut, meinte Platter. Bures sprach von einer "zentralen Verkehrsbetriebsader" im Westen, der mit der Südstrecke und dem Brennerbasis-Tunnel weitere folgen würden.

20 Minuten Zeitgewinn durch neue Strecken

Ab sofort stehen vier Gleise für den Bahnbetrieb zur Verfügung. Personenfernverkehrszüge wie der ÖBB-Railjet sowie der Güterverkehr würden künftig umweltfreundlich durch die beiden 17 Kilometer langen Tunnelketten fahren, hieß es vonseiten der ÖBB. Die Fahrzeit nach Wien werde sich durch das Unterinntal und der Hochleistungsstrecke Wien - St. Pölten ab kommendem Dezember um 20 Minuten verkürzen. So werde die Reisezeit von Innsbruck nach Wien künftig vier Stunden und 15 Minuten betragen, ab 2014 verkürze sich die Fahrzeit um weitere fünf Minuten.

(c) APA

Laut der Bundesbahn biete die Hochleistungsstrecke als Nordzulauf zum künftigen Brennerbasis-Tunnel der Transportwirtschaft zusätzliche Beförderungskapazitäten. In Baumkirchen, Stans und Radfeld stünden drei Verknüpfungsstellen, die jeweils mit 160 km/h einen raschen Wechsel der Züge zwischen bestehender und neuer Bahnstrecke ermöglichen würden. Das auf dieser Strecke verwendete Zugsicherungssystem "ETCS Level 2" lasse Geschwindigkeiten von 220 km/h und mehr zu.

Der Streckenabschnitt ist Teil der Zulaufstrecke zum künftigen Brennerbasis-Tunnel. Wie die ÖBB betonte, bilde es ein zentrales Teilstück des TEN-Korridors 1 Berlin - Palermo. Die Europäische Investitionsbank habe das Projekt mit einer Milliarde Euro finanziert, dem bisher größten Darlehen der Bank in Österreich.

(APA)

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