Währinger Straße wird im Sommer gesperrt

Waehringer Strasse wird Sommer
Waehringer Strasse wird Sommer(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Wegen Sanierungsarbeiten müssen im Juli und August fünf stark frequentierte Straßenbahnlinien für mehrere Wochen umgeleitet und durch Busse ersetzt werden. Auch für den Individualverkehr gibt es Behinderungen.

Wien/Eko. Es ist einer der meistbefahrenen Streckenabschnitte im gesamten Wiener Straßenbahnnetz – doch im Sommer werden die Fahrgäste auf ihn verzichten müssen: Die Währinger Straße zwischen Schottentor und Sensengasse wird dann mehrere Wochen lang für Straßenbahnen nicht befahrbar sein. Für fünf Linien, nämlich 37, 38, 40, 41 und 42, bedeutet das massive Veränderungen – und natürlich vor allem auch für deren Fahrgäste. Sie müssen zumindest in der Zeit vom 6.Juli bis zum 18.August auf einen Schienenersatzverkehr ausweichen.

Besonders heftig ist das vor allem deswegen, weil damit das „Jonas-Reindl“ in Mitleidenschaft gezogen wird – jener Verkehrsknotenpunkt bei der Hauptuniversität, bei dem U2, Ringstraßenbahnen und mehrere Straßenbahnlinien in Richtung Westen und Nordwesten der Stadt zusammentreffen. Von hier aus starten jährlich rund 226.000 Fahrten allein über die Währinger Straße. Zwar fällt die Sperre in die Sommermonate, und damit in die vorlesungsfreie Zeit an der Uni, auch ist die Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel zu dieser Zeit deutlich niedriger als im Rest des Jahres, doch Umstellungen und Verzögerungen sollten jedenfalls eingeplant werden.

Sanierungsarbeiten
Sanierungsarbeiten(C) DiePresse

Straßenbahnlinien werden geändert

Zunächst müssen sich die Fahrgäste darauf einstellen, dass sie im Untergeschoß des Stationsgeländes nicht mehr wie gewohnt in eine der fünf Straßenbahnen steigen können – sie müssen stattdessen zur Maria-Theresien-Straße gehen, wo die Busse des Schienenersatzverkehrs ihre Station haben werden. Von dort können sie über die Liechtenstein- und Alserbachstraße sowie über die Gentzgasse bis zur U6-Station Währinger Straße fahren. Ab dort verkehren die Straßenbahnen wieder – allerdings mit einigen Änderungen. So wird die Linie 42 mit der Linie 37 zusammengelegt – und als Linie 37 zwischen Antonigasse und Hohe Warte geführt. Der 38er wird zum Zimmermannplatz umgeleitet und damit mit den Linien 43 und 44 verknüpft. Die Linie 40 wiederum verkehrt zwischen dem Lichtenwerderplatz und Gersthof, während der 41er ab dem Gürtel zur Augasse geführt wird. Von beiden Linien kann man dort dann auf die Linie D in Richtung Schottentor umsteigen. Insgesamt raten die Wiener Linien ihren Kunden, dem gesamten Abschnitt großräumig auszuweichen.

All diese Änderungen werden aber nicht nur die Nutzer des öffentlichen Verkehrs betreffen – auch der Individualverkehr muss sich auf geänderte Bedingungen einstellen. Schließlich wird die Währinger Straße vom Schottentor bis zur Sensengasse stadtauswärts auch für den Autoverkehr komplett gesperrt. Immerhin: Stadteinwärts soll ein Vorankommen auch mit Autos möglich sein. Mit der Einschränkung, dass genau in diesem Abschnitt auch die Busse des Schienenersatzverkehrs unterwegs sein werden. Und dass sich dadurch Verzögerungen durch Busse ergeben können, die Passagiere bei Stationen ein- und aussteigen lassen.

Für den Individualverkehr wird es auch auf der Äußeren Währinger Straße zu Einschränkungen kommen: Zwischen 13.Mai und 30.Juni werden zwischen Währinger Gürtel und Aumannplatz 640 Meter Schienen getauscht, gleichzeitig wird die Haltestelle Kutschkergasse erneuert. Für die Linien 40 und 41 ergeben sich dadurch keine Einschränkungen, da die Arbeiten im laufenden Betrieb durchgeführt werden. Für Autos muss die Straße während der Bauarbeiten zumindest teilweise gesperrt werden.

Die Arbeiten sind Teil der Neuerungen in der Infrastruktur, die die Wiener Linien im heurigen Sommer geplant haben. Insgesamt wird im Jahr 2013 an 55 derartigen Projekten gearbeitet, der Großteil der insgesamt 17,4Millionen Euro teuren Maßnahmen wird in den Sommermonaten umgesetzt. Neben den Arbeiten an den Schienen werden auch Stationsgebäude modernisiert. Am markantesten ist dabei das denkmalgeschützte, nach einem Entwurf von Otto Wagner errichtete Stationsgebäude Burggasse. Hier wird u.a. die historische Bausubstanz des Gebäudes und der Abgänge zu den Bahnsteigen revitalisiert. Unter anderem wird – in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt – die originale Verfliesung wiederhergestellt. Für die Fahrgäste bedeutet das, dass sie von 1. bis 28.Juli den Bahnsteig in in Fahrtrichtung Floridsdorf und von 29.Juli bis 1.September in Fahrtrichtung Siebenhirten nicht benützen können.

Änderungen in der Innenstadt

Neben den Einschränkungen durch den Baustellensommer der Wiener Linien gibt es aber auch einige weitere Änderungen. Unter anderem tritt mit Anfang Juli das neue Buskonzept für die Wiener Innenstadt in Kraft. Der 1A wird künftig vom Schottentor zum Stephansplatz führen, seine bisherige Schleife vom Stephansplatz über die Wollzeile zum Stubentor übernimmt der 3A. Zwischen Schweden- und Schwarzenbergplatz verkehrt künftig der 2A.

Und mit der neuen Linie 2B wird der Abschnitt zwischen Ring, Mariahilfer Straße und Kirchengasse komplett vom Innenstadtverkehr abgekoppelt. Und auch bei der Technik wird es Änderungen geben: Heute, Donnerstag, präsentieren die Wiener Linien Details zur neuen Busflotte. Eines vorweg: Laut Wiener Linien soll es sich um Elektrobusse handeln.

Auf einen Blick

Baustellensommer: Die Wiener Linien investieren im Jahr 2013 für die Revitalisierung der Netzinfrastruktur 17,4 Mio. Euro. Im Mittelpunkt steht die Erneuerung der Schienen.

Die größte Baustelle ist auf der Währinger Straßen zwischen Schottentor und Sensengasse – dieser Bereich wird zwischen 6.Juli und 18.August für den Straßenbahnverkehr gesperrt, es wird einen Schienenersatzverkehr mit Bussen geben. Auch Autos können in dieser Zeit auf diesem Bereich der Währinger Straße stadtauswärts nicht fahren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2013)

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