Flutwelle in Salzburg: Retter proben Ernstfall

Flutwelle Salzburg Retter proben
Flutwelle Salzburg Retter proben(c) APA (SFN FOTOGRAFIE)
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Etwa 1700 internationale Helfer sind in den nächsten Tagen bei der Katastrophenschutzübung Taranis im Einsatz.

Salzburg/C.l. Das jüngste Hochwasser in Salzburg ist eine Kleinigkeit im Vergleich zu jener fiktiven Katastrophe, mit der Retter aus ganz Europa in den nächsten Tagen rund um die Festspielstadt konfrontiert sein werden. Das Szenario der Katastrophenschutzübung Taranis 2013, die von Donnerstag bis Samstag stattfindet und vom Salzburger Roten Kreuz vorbereitet wurde, geht von einer riesigen Flutwelle aus, die das Salzachtal und die Stadt Salzburg überschwemmt.

Ursache für die Hochwasserkatastrophe ist eine Verklausung der Salzach nach lang anhaltenden Regenfällen beim Pass Lueg. Wenn der natürliche Damm bricht, stehen Teile des Tennengaus, des Flachgaus und der Landeshauptstadt unter Wasser. Doch damit nicht genug: Die Organisatoren der Übung lassen Gebäude einstürzen und konfrontieren die Retter mit einem Chemieunfall durch umgestürzte Güterwaggons. Die Dimension des Unglücks macht europäische Zusammenarbeit nötig, so die Übungsannahme.

Erwartet werden Rettungskräfte aus Deutschland, Bulgarien, Tschechien, Rumänien, Italien und den Niederlanden. Aus Österreich machen neben dem Roten Kreuz auch Feuerwehr, Wasserrettung und Bundesheer mit. Rechnet man die Helfer und Laiendarsteller von fiktiven Opfern mit, sind rund 1700 Personen an der Übung beteiligt. Auch der technische Aufwand ist enorm: Hubschrauber, Roboter und Drohnen erkunden die Lage und helfen bei der Rettung der Opfer.

Übung kostet 1,175 Millionen Euro

Die Übung kostet rund 1,175 Millionen Euro, der Großteil wird von der Europäischen Union finanziert. Was genau die Einsatzkräfte alles erwartet, bleibt noch geheim – schließlich soll alles so realistisch wie möglich ablaufen, um Schwachstellen im System zu erkennen und zu beseitigen. Ziel ist, die internationale Zusammenarbeit zu verbessern und für den Ernstfall gerüstet zu sein. Taranis – der Name der Übung – steht übrigens für einen keltischen Gott des Himmels, des Wetters und des Donners.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2013)

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