Der ehemalige Konviktsdirektor des Stiftes Kremsmünster steht seit Montag wegen sexuellen und gewalttätigen Übergriffen auf insgesamt 24 Opfer vor Gericht. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Steyr/Red./Apa. Er leitete das Konvikt, war Musiklehrer und Erzieher im Stift Kremsmünster - am Montag hatte sich der im April 2012 von Rom in den Laienstand zurückversetzte 79-Jährige wegen sexueller und gewalttätiger Übergriffe auf insgesamt 24 ehemalige Schüler im Landesgericht Steyr zu verantworten. Weite Teile der Verhandlung fanden wegen der Erörterungen intimer Details unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Laut Verteidigung drehe sich alles um die Frage der Verjährung. Pater A. selbst zeigte sich großteils geständig und wollte sich bei den Opfern entschuldigen. Der Angeklagte, ein weißhaariger Mann im dunklen Anzug, der gebeugt und am Stock den Gerichtssaal betrat, beantwortete zu Prozessbeginn die Fragen des Richters nach seinen Personalien ruhig und mit sicherer Stimme.
Laut Anklage soll Pater A. von 1973 bis 1993 an 15 Zöglingen sexuelle Handlungen unterschiedlicher Intensität vorgenommen haben. Bei weiteren neun legt ihm die Staatsanwaltschaft gewalttätige Übergriffe (Schläge, Tritte, Peitschenhiebe) zur Last.
Das Stift Kremsmünster hat seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen Ordensangehörige mehr als 700.000 Euro an Opfer gezahlt. Der Prozess ist für vier Tage angesetzt. Das Urteil ist für Donnerstag vorgesehen.
(Red.)