Staatsanwalt ermittelt nach blutiger Gamsjagd

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Symbolbild(c) APA (ALPENZOO INNSBRUCK)
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Ein Jagdvideo sorgt die Aufregung: Ein Jäger zog die verletzte Gams über spitze Steine, bevor er sie mit dem Messer tötete.

Innsbruck/APA. Im Internet veröffentlichte Aufnahmen von einer blutigen Gamsjagd haben in Tirol eine Jagddebatte entfacht. Mittlerweile ermittelt sogar der Staatsanwalt wegen des Verdachts auf Tierquälerei – vorerst gegen unbekannt. Das Video zeigt einen Jäger, der eine angeschossene und schwer verletzte Gams minutenlang an den Beinen über spitze Steine talwärts zieht, ehe einer seiner Kameraden das Tier mit einem Messer tötet. Der Vorfall soll am 15. August bei Leutasch im Bezirk Innsbruck-Land gefilmt worden sein. Eine Augenzeugin aus Deutschland erstattete Anzeige.

„Barbarische Vorgangsweise“

Der Tiroler Jägerverband spricht von einer „barbarischen Vorgangsweise“. Einige der Beteiligten, unter anderem der Jagdpächter, seien bereits identifiziert und das interne Disziplinarverfahren eingeleitet. Das Ergebnis könne nur der Entzug der Jagdkarte sein, sagt Landesjägermeister Anton Larcher. Bei dem Schützen soll es sich um einen russischen Jagdgast handeln. Im konkreten Fall wäre ein sogenannter Fangschuss aus nächster Nähe nötig gewesen, um die Gams von ihren Qualen zu erlösen, so der Landesjägermeister. Auch die Landespolitik reagierte: Die ÖVP verurteilte den Vorfall als „reine Tierquälerei“, die Tiroler Grünen nehmen ihn zum Anlass, ein strengeres Jagdgesetz zu fordern.
Link zum Video: diepresse.com/jagd

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2013)

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