Schuldsprüche für die „Pink Panther“-Räuber

„Pink Panther“: Finale im Raubprozess
„Pink Panther“: Finale im Raubprozess(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
  • Drucken

Im Prozess gegen die mutmaßlichen Mitglieder der berüchtigten „Pink-Panther-Bande“ wurden sieben der acht Angeklagten verurteilt.

Wien. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Mitglieder der berüchtigten – seit den 1990er-Jahren weltweit aktiven – „Pink-Panther-Bande“, denen Raubüberfälle auf fünf Juweliere, vier davon in Wien, einer in Salzburg, zur Last gelegt werden, endete am Freitag mit Schuldsprüchen für sieben der acht Angeklagten: Lediglich ein Beschuldigter, der als Fahrer nichts von den fünf Juwelier-Überfällen in Wien und Salzburg mitbekommen haben will, wurde lediglich wegen Begünstigung zu acht Monaten, bedingt auf drei Jahre verurteilt. Das Strafausmaß für die anderen Angeklagten reichen von sechs bis 12,5 Jahre. Die Urteile sind vorerst nicht rechtskräftig.

Sieben der durchwegs aus Serbien stammenden Beschuldigten im Alter von 23 bis 45 Jahren waren teilweise geständig. Der achte Beschuldigte, ein 45-jähriger Taxifahrer, bekannte sich nicht schuldig. Er sei lediglich mit Transportfahrten zwischen Wien und Serbien beauftragt worden, habe aber nichts von den Taten gewusst.

Zuvor waren im Gerichtssaal Videos aus den Überwachungskameras vorgeführt worden. Eines davon zeigte brutale Szenen: Im Oktober 2012 hatten zwei der drei an diesem Überfall beteiligten Angeklagten ohne Vorwarnung mit Äxten auf ihre beiden Opfer eingedroschen – und eines davon schwerst verletzt.

Der betreffende Angestellte erlitt eine Schädelfraktur und leidet nach Aussage seines ehemaligen Chefs noch so sehr an den Folgen, dass er nicht arbeiten kann und Psychotherapie in Anspruch nimmt. Heute blieb er, obwohl er als Zeuge geladen war, der Verhandlung fern.

Jener 34-Jährige, der damals auf ihn einschlug, will sich nun nicht mehr genau an den Vorfall erinnern können, meint aber, die Axt sei ihm „ausgekommen“. Das Video wollte er sich allerdings nicht anschauen: „Ich habe nicht hingesehen, weil ich mich sehr schäme“, sagte der Mann zu Richterin Andrea Philipp im Straflandesgericht Wien. (APA/m. s.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.09.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

WIEN: 'PINK PANTHER'-BANDE VOR GERICHT
Wien

"Pink Panther": Brutale Juwelier-Räuber vor Gericht

Acht Angeklagte werden beschuldigt, an fünf Überfällen beteiligt gewesen zu sein. Die Täter waren mit Pistolen und Äxten bewaffnet.
Pink Panther Bande
Wien

Juwelenraub: Pink-Panther-Bande kleinlaut vor Gericht

Acht Mitglieder der Pink-Panther-Bande müssen sich in Wien verantworten. Mit Gentlemen-Ganoven haben sie nichts zu tun.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.