Landau sieht Regierung „auf Bewährung“

FESTAKT ZUR AMTSÜBERGABE CARITAS: LANDAU
FESTAKT ZUR AMTSÜBERGABE CARITAS: LANDAU(c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)
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Der Caritas-Chef fordert eine stärkere Bekämpfung der Armut.

Wien. Er hätte sich von der neuen Koalitionsregierung mehr erwartet, sagt Michael Landau, vor allem angesichts hoher Armut. „Die Regierung ist auf Bewährung“, meint der neue Caritas-Präsident daher im Neujahrsinterview mit der APA. „Das Budget 2014 wird der erste Elchtest sein, ob es der Regierung ernst ist“, so Landau. Es sei allerdings auch wichtig, der Koalition Zeit zu geben: „Im Hinblick auf das neue Jahr bin ich optimistisch. Für ein gelungenes Ideenfeuerwerk ist es nie zu spät, und den Politikern ist es auch nach Regierungsverhandlungen gestattet, auf gute Ideen zu kommen.“

„Mehr erwartet“ hätte sich die Caritas angesichts 1,2 Mio. armutsgefährdeter und akut armer Menschen. „Mit einer Neiddebatte kommen wir nicht weiter. Wir müssen uns fragen, was gerecht und anständig ist. Wohlstandsinseln in einem Meer von Armut sind auf Dauer nicht stabil“, meint er hinsichtlich der Debatte über vermögensbezogene Steuern. Man müsse sich dabei auch ganz nüchtern fragen, wie Aufgaben wie etwa Bildung und Pflege zu bewältigen seien.

Hoffen auf Sebastian Kurz

Nicht aufgegeben hat Landau auch die Hoffnung auf eine „Schubumkehr“ bei der Entwicklungszusammenarbeit. So sei es zwar erfreulich, dass der Auslandskatastrophenfonds aufgestockt werde, es sei aber besorgniserregend, dass die Mittel für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit seit 2010 laufend gekürzt worden seien. „Ich zähle auf die Kraft der Jugend und hoffe, dass Sebastian Kurz im Kampf gegen den Hunger und die weltweite Armut ruhmreichere und energischere Taten vollbringen wird als seine Vorgänger.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2014)

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