Jugendamt betreut Familie seit zwei Jahren

Die Geschwister des zweijährigen Opfers werden in den nächsten Tagen einvernommen.

Behutsam will die Wiener Polizei bei den weiteren Ermittlungen zu einem Fall von schwerem sexuellen Missbrauch einer Zweijährigen durch ihren Vater vorgehen. Die beiden Geschwister des Opfers, ein Bub und ein Mädchen, werden in den kommenden Tagen von speziell geschulten Beamten einvernommen, sagte Polizeisprecherin Adina Mircioane am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Ein 50-jähriger Wiener wurde am Montagvormittag auf frischer Tat ertappt, wie er seine zweijährige Tochter missbrauchte. Ein Bauarbeiter am Gebäude gegenüber der Wohnung der Familie beobachtete das Geschehen. Der Mann zückte ein Handy und filmte zu Beweiszwecken mit, bevor er die Polizei alarmierte.

Zweijährige Tochter bereits im Jänner missbraucht

Die Exekutive nahm den 50-Jährigen fest, der sich nicht zuletzt wegen des Videobeweises geständig zeigte. Er gab auch zu, seine jüngste Tochter bereits im Jänner einmal missbraucht zu haben. Ob auch die beiden älteren Kinder Opfer geworden sind, blieb Gegenstand von Ermittlungen.

Die schockierte Mutter schickte die älteste Tochter nach APA-Informationen bereits am Mittwoch wieder in die Schule. Laut Herta Staffa, Sprecherin des Wiener Jugendamtes, geht es nun darum, die Familie so schnell wie möglich in den Alltag zurückzuholen. Sie bestätigte im Gespräch mit der APA, dass das Amt die Familie seit rund zwei Jahren - relativ kurz nach der Geburt der jüngsten Tochter - betreut.

Dabei dürfte es vor allem um Unterstützung für die Mutter hinsichtlich Vernachlässigung der Kinder gehen. Staffa betonte, dass sich die Mutter sehr um ihren Nachwuchs bemühe. An eine Wegnahme der Kinder sei derzeit nicht gedacht.

Der mutmaßliche Kinderschänder dürfte sich wegen gesundheitlicher Probleme in Frühpension befinden. Er soll mehrere Schlaganfälle erlitten haben.

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