Eichpflicht für Schulwaagen: Gemeinden sehen Schikane

Fuesse auf Personenwaage - feet on a scale
Fuesse auf Personenwaage - feet on a scalewww.BilderBox.com
  • Drucken

Der Bund verordnet den Schulen neue, teure Waagen. Die Gemeinden, meist Erhalter der Schulen, sehen ein „besonders groteskes Beispiel für Bürokratie"

Wien. Das Gewicht von Schulkindern festzustellen, indem man sie auf ganz gewöhnliche Badezimmerwaagen aus dem Großmarkt steigen lässt, das reicht offenbar nicht mehr aus. In einem Schreiben an die Landesschulräte (bzw. Wiens Stadtschulrat) weist das Unterrichtsministerium (unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium, nach dessen Auffassung das nötig sei) darauf hin, dass Waagen für schulärztliche Untersuchungen einer Eichpflicht unterliegen. Und, dass diese Waagen alle zwei Jahre auch neu geeicht werden müssen.

In den Gemeinden - den Erhaltern von 4500 Pflichtschulen - sorgt das für Unmut: Der Gemeindebund sieht eine Schikane, ein „besonders groteskes Beispiel für Bürokratie". „In Summe kostet uns das pro Jahr mehrere hunderttausend Euro, nur weil sich irgendeine Bundesbehörde diesen Unfug einbildet", sagt Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer.

Schließlich schickt das Ministerium im Rundschreiben gleich eine Kaufempfehlung für eine solche eichfähige Waage: Diese kostet (inklusive Eichung und Kalibrierschein als Nachweis für die Eichung) rund 550 Euro. Alle zwei Jahre muss dann teuer nachgeeicht werden. „Wer das nicht tut, muss mit Strafen rechnen", kritisiert Mödlhammer und verlangt eine Änderung dieser Bestimmung.

(cim)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.