Bregenzerwald: Elf Tote bei Brand in Seniorenheim

(c) APA (Reinhard Mohr)
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Der Brand breitete sich rasch aus - alle Opfer waren bettlägrig und starben an Rauchgasvergiftungen. Sechs Menschen wurden verletzt, drei davon schwer.

Ein tragisches Feuerunglück hat am Freitagabend in Egg (Bregenzer Wald) elf Bewohnern eines Senioren- und Pflegeheimes das Leben gekostet. Sechs weitere Heimbewohner wurden verletzt, drei davon schwer. Sechs weitere Senioren sowie zwei Pflegekräfte blieben unverletzt, informierte Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V). Die Brandursache war vorerst unbekannt, das Landeskriminalamt wird ermitteln.Die elf Todesopfer, die alle pflegebedürftig waren, erlagen Rauchgasvergiftungen. Während die Verletzten in die Krankenhäuser der Region - Bregenz, Dornbirn und Hohenems - transportiert wurden, wurden die unverletzten Heimbewohner in umliegenden Institutionen untergebracht. "Es ist ein tragisches Ereignis. Unser Land ist von einem schweren Unglück heimgesucht worden", zeigte sich Sausgruber tief betroffen.

Das Feuer brach kurz vor 19.00 Uhr in einem hinteren Zimmer im ersten Obergeschoß des Gebäudes aus. Informationen, wonach der Brand in einer Kapelle seinen Anfang genommen habe, wurden zurückgewiesen. Die Feuerwehr war mit insgesamt 250 Personen und 21 Atemschutztrupps im Einsatz. Das Rote Kreuz war mit 65 Sanitätern und zehn Notärzten an Ort und Stelle.

Das Gebäude des Senioren- und Pflegeheimes Vinzenz ist bereits 140 Jahre alt, der Zustand wurde zuletzt aber für gut befunden. Kontrollen seitens der Bezirkshauptmannschaft Bregenz wurden in den Jahren 2003 und 2006 durchgeführt. Dabei galten sowohl die Baustruktur als auch die Fluchtwegkennzeichnung als in Ordnung. 2004 und im vergangenen Jahr gab es im Heim außerdem Feuerwehrübungen. Teile des dreistöckigen Gebäudes waren nach dem Löscheinsatz einsturzgefährdet.

Die Angehörigen der Todesopfer wurden im Kindergarten der Gemeinde, der sich in unmittelbarer Nähe des Vinzenzheims befindet, zusammengefasst. Zehn Personen des Kriseninterventionsteams des Landes kümmerten sich um die zutiefst erschütterten und geschockten Familien.

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S), der auf dem Weg zu einer SPÖ-Veranstaltung in Vorarlberg war, traf in den Abendstunden ebenfalls am Unglücksort ein. Er sprach von einer Brandkatastrophe, die er in einem solchen Ausmaß noch nie erlebt habe. Gleichzeitig drückte er dem Landeshauptmann und den Angehörigen sein Beileid aus.

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