Menschenhandel: Mädchenfang im Internet

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"Wiener Forum": In Chatrooms und Web-Foren stellen Mädchenhändler verlockende Jobs in Aussicht. In vielen Fällen führen die Angebote zur Zwangsprostitution. Workshops an Schulen sollen auf die Gefahr aufmerksam machen.

Mädchenhändler werben ihre Opfer immer häufiger über das Internet an. Darauf machte Marina Starcevic von Care International anlässlich des "Wiener Forums", der UNO-Menschenhandelskonferenz aufmerksam. "Das geschieht über Job-Angebote ebenso wie in Chatrooms", sagte die in Serbien eingesetzte Care-Mitarbeiterin.

In Aussicht gestellt werden Jobs als Kellnerin oder Rezeptionistin. Was verlockend klingt, endet jedoch oft in der Zwangsprostitution. Marina Starcevic und ihr in Kollege Ales Inkret in Montenegro sind zurzeit in Österreich, um sich mit lokalen Hilfsorganisationen zu vernetzen und sie mit Know-how zu unterstützen.

Aufklärungs-Workshops in Schulen


In den Ländern des westlichen Balkans ist die Armut vielfach noch so groß, dass junge Leute unseriösen Angeboten leicht auf den Leim gehen. "Unsere Partnerorganisationen veranstalten Workshops in den Pflichtschulen, um die Mädchen und Burschen auf die Gefahren aufmerksam zu machen", erläuterte Starcevic.

Genaue Zahlen über Menschenhandels-Opfer gibt es laut Ales Inkret nicht. "Es ist schwierig, sie zu identifizieren. Hilfsorganisationen fassen den Begriff 'Menschenhandel' weiter auf, als etwa die Polizei." Diese hat - internationalen Erfahrungen entsprechend - in der Regel gar nicht die Kapazitäten, aufgegriffene Opfer in ausreichendem Maß einzuvernehmen.

(APA)

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