Polizei atmet auf: Generalprobe für Euro ist geglückt

Im Gegensatz zum Deutschland-Match blieb das Verkehrschaos diesmal aus.

WIEN (stög.). Es war ein Freundschaftsmatch, das Mittwochabend im Ernst Happel-Stadion über die Bühne ging – und freundschaftlich war auch das Verhältnis zwischen den Fans aus Österreich und den Niederlanden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot in den Prater ausgerückt, die wenigen hundert holländischen Fans verhielten sich aber ohnehin sehr diszipliniert.

Sie standen auch unter Beobachtung von Polizisten aus den Niederlanden. Es kam zu keinen Auseinandersetzungen. In und vor dem Stadion waren private Sicherheitsdienste im Einsatz. Während des Spiels beobachteten eigene Securities die Tribünen. Mit gut sichtbaren Neon-Jacken und kleinen Sitz-Hockern ausgerüstet sollen sie das subjektive Sicherheitsgefühl im Stadion stärken. Mit 77 Zugängen standen am Mittwoch mehr Tore als beim Spiel gegen Deutschland zur Verfügung. Damals hatte es lange Wartezeiten gegeben, auch das Personal war überfordert gewesen. Diesmal kamen – laut Sportamt – alle rund 40.000 Besucher rechtzeitig zum Spielbeginn ins Stadion.

Im Gegensatz zum Match gegen Deutschland, wo es auch ein Verkehrschaos gab, funktionierte das – seit dem letzten Ländermatch – adaptierte Konzept. Für den Abtransport der Fans postierten die Wiener Linien 150 Ordner. Besonders frequentiert waren die Linie 21 und die U-Bahnlinien U1 und U3. Allerdings verursachte eine kaputte Garnitur der Linie 21 einen Stau in der Ausstellungsstraße. Gegen 23.45 Uhr herrschte rund um die Spielstätte laut Polizei wieder normaler Verkehr.

Ohne gröbere Einsätze beendete auch die Rettung die Generalprobe in Wien vor der EM. Insgesamt habe es nur drei Erste Hilfe-Einsätze gegeben: eine Abschürfung und zwei Kratzer, hieß es beim Einsatzteam. Die Patienten konnten sofort nach der Verarztung das Match weiterverfolgen. Insgesamt standen 74 Sanitäter, drei Notärzte sowie sieben Rettungswagen im Einsatz.

Ottakringer Straße: Keine Sperre

Übrigens: Die Ottakringer Straße wird während der EM nicht gesperrt. Das erklärte Bürgermeister Michael Häupl am Donnerstag. Sämtliche Sicherheitsexperten würden dies ablehnen, so Häupl auf eine Anfrage der FPÖ. Sie befürchtet durch die starke ex-jugoslawische Lokalszene Ausschreitungen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2008)

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