Bankkunde wurde getötet, zerstückelt und einbetoniert, um Betrug zu vertuschen.
Graz. Zwei Bankmitarbeiter sollen einen Grazer Kunden ermordet haben, um eine Unterschlagung zu vertuschen. Das erklärte die Polizei am Sonntag. Die beiden mutmaßlichen Täter, 23 und 29 Jahre alt, sollen den 54-jährigen Kunden, der den Betrug entdeckt hatte, erdrosselt und seine Leiche in einem angemieteten Container zerstückelt haben. Die Leichenteile wurden danach in Beton gegossen und entsorgt. Laut Polizei ist zumindest der 23-jährige Banker geständig.
80.000 Euro unterschlagen
Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Graz, Barbara Schwarz, am Sonntag erklärte, sei das Verbrechen genau geplant gewesen. Die beiden Bankmitarbeiter – einer ist türkischer Staatsbürger, der andere österreichischer Staatsbürger türkischer Herkunft – hätten den 54-Jährigen aufgrund seiner „nicht sehr klar wirkenden Persönlichkeit als Opfer ausgesucht“. Der Frühpensionist war laut „Kleine Zeitung online“ vor einiger Zeit bedingt verurteilt worden (Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher), worüber das Duo Bescheid gewusst hat.
Der Mann hatte einen Teil einer Erbschaft in zwei Sparbüchern bei der Filiale einer ausländischen Bank angelegt. Letztlich ging es um 80.000 Euro, die von den beiden Mitarbeitern von zwei Sparbüchern im Laufe der Zeit auf die Seite geschafft wurden, so Schwarz. Doch der Bestohlene kam hinter den Betrug und stellte seine Berater zur Rede. Diese vertrösteten ihn und schmiedeten in der Zwischenzeit Mordpläne. „Definitiv in der Absicht“, den für sie gefährlich gewordenen Kunden zu beseitigen, mieteten die beiden Männer laut Staatsanwaltschaft einen Container, holten ihr Opfer am 12. Februar in Graz-Wetzelsdorf ab und töteten den Mann auf der Fahrt zum Container. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.05.2014)