Amoklauf von Annaberg: Sturmgewehr gefunden

Archivbild: Eine der Tatorte in Annaberg
Archivbild: Eine der Tatorte in AnnabergAPA/ROLAND SCHLAGER
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Acht Monate nach dem Amoklauf im südlichen Niederösterreich hat das Hochwasser eine der Tatwaffen zutage gebracht.

In Annaberg in Niederösterreich dürfte jenes Sturmgewehr gefunden worden sein, mit dem der Wilderer Alois H. bei seinem Amoklauf im vergangenen September auf Polizeibeamte gefeuert und einen Cobra-Angehörigen getötet hatte. Die Waffe lag im Lassingbach. Sie wurde von einem Anrainer entdeckt, bestätigte Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion Niederösterreich einen Bericht der "Kronen Zeitung".

"Wir gehen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um die Tatwaffe handelt", teilte der Sprecher mit. Das Sturmgewehr mit Schalldämpfer und Hülsenauffangsack dürfte durch das jüngste Hochwasser zutage gebracht worden sein. Der Wilderer Alois H. hatte es bei dem Schusswechsel mit der Polizei im Ortsteil Schmelz von Annaberg verwendet. "Kommissar Zufall hat uns die Waffe in die Hände gespielt", sagte Baumgartner.

Ein Anrainer hatte nach seiner Entdeckung am Sonntag umgehend die örtliche Polizeiinspektion verständigt. Sichergestellt wurde das Sturmgewehr in der Folge von der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes. Es soll nun kriminaltechnisch untersucht werden.

Eine von drei Tatwaffen

Das Sturmgewehr war eine von drei Tatwaffen, die Alois H. bei dem Amoklauf vor inzwischen mehr als acht Monaten verwendet hatte. Der Wilderer erschoss drei Polizeibeamte und einen Sanitäter. Stunden später nahm er sich auf seinem Anwesen in Großpriel (Bezirk Melk) das Leben.

Aus dem erst am vergangenen Donnerstag im Innenministerium präsentierten Evaluierungsbericht zum Polizeieinsatz geht u.a. hervor, dass das Verhalten des Mannes "berechnend und gezielt auf Polizisten und Sanitäter gerichtet" gewesen sei. Der Wilderer habe "den Konflikt gesucht", um involvierte Beamte zu töten. Das Täterverhalten sei gleichermaßen "atypisch" wie "taktisch sehr profund" gewesen. Neben dem nun gefundenen Sturmgewehr hatte sich Alois H. auch mit einem Jagdgewehr und einer Glock "schwerst bewaffnet".

(APA)

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