Studie: Türken haben Image-Sorgen

(c) Michaela Bruckberger
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In Österreich lebende Türken denken, dass sie als „fremdenfeindlich“, „religiös“ und „schwach“ gelten.

Wien. Türkischstämmige Migranten glauben einer Studie der GFK Austria (600Befragte) zufolge, dass die Österreicher ein negatives Bild von ihnen haben. Viel häufiger als andere Migranten sind sie der Ansicht, von den Österreichern als „fremdenfeindlich“, „religiös“, „intolerant“, „konservativ“ und „schwach“ gesehen zu werden. Ihnen werde auch unterstellt, das Sozialsystem ausnutzen zu wollen.

Von den vier befragten Gruppen halten sich die Kroaten für die beliebteste Community. Sie sind der Meinung, dass sie hierzulande als „ehrlich“, „friedliebend“ und „weltoffen“ gelten.

Die Bosnier zeichnen ebenfalls ein sehr positives Bild von sich und glauben, bei den Österreichern mit starker Familienorientierung, Gastfreundlichkeit und Genussfreude punkten zu können. Fröhlichkeit und Geselligkeit sind weitere Eigenschaften, die sie ihrer Einschätzung nach zu einer beliebten Gruppe machen.

Eher zweigeteilt ist dagegen die Sicht der serbischen Gemeinde auf sich selbst: Einerseits denken sie zwar, als optimistischer und aktiver Menschenschlag geschätzt zu werden, gleichzeitig glauben sie aber, als fremdenfeindlich zu gelten.

Rolle bei den Balkankriegen

„Die Kroaten grenzen sich ganz klar von den anderen Zuwanderergruppen vom Balkan ab und sehen sich als Teil der westlichen Welt“, sagt GFK-Migrationsforscherin Doris Kostera. „Die Serben gehen vermutlich davon aus, dass sie aufgrund ihrer Präferenz für Heinz-Christian Strache (FPÖ-Obmann, Anm.) bei den Wahlen, aber auch wegen ihrer Rolle in den Balkankriegen, bei den Österreichern ein fremdenfeindliches Image haben.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.06.2014)

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