Entwarnung: Kein Ebola-Fall in Oberösterreich

Ebola-Alarm: Zwei Verdachtsfälle in Oberösterreich
Ebola-Alarm: Zwei Verdachtsfälle in OberösterreichReuters
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Die beiden Männer, die im Landeskrankenhaus Vöcklabruck isoliert wurden, haben sich nicht mit dem Ebola-Virus infiziert.

Vöcklabruck. Ist es Ebola – ja oder nein? Nein. Wie die "Presse" erfuhr, stand das Ergebnis Dienstagabend fest. Zwei Patienten, die seit Montag unter Isolationsbedingungen im Landeskrankenhaus Vöcklabruck lagen, sind nicht an der Seuche erkrankt. Es handelt sich um zwei junge Männer, die für einen Besuch in Österreich aus Nigeria nach Österreich gekommen waren. Am Montag suchten sie mit Fieber eine praktische Ärztin auf, die auf Grund des Nigeria-Aufenthalts aufhorchte und gemäß den Alarmplänen den Amtsarzt des Bezirkes kontaktierte. Anschließend wurden die beiden in einem Infektionstransport  vom Roten Kreuz in das zuvor informierte Spital in Vöcklabruck gefahren.

Die verdächtigen Blutproben wurden aus Oberösterreich ans Hamburger Bernhard-Nocht-Institut zur Untersuchung geschickt, da es in Österreich kein solches Labor gibt, das auf derartige Infektionskrankheiten spezialisiert ist und über die nötigen Sicherheitsvorkehrungen verfügt. Das Untersuchungsergebnis: Die beiden Männer sind nicht an Ebola erkrankt.

Es ist dies der zweite Verdachtsfall in Österreich. Anfang der Woche wurde in Tirol eine 48-jährige Britin tot aufgefunden, die kurz zuvor aus Nigeria zurückgekehrt war. Ebola konnte aber ausgeschlossen werden. Auch im aktuellen Fall wurde das Risiko von Beginn an sehr gering eingestuft. Laut Gesundheitsministerium gab es in Nigeria bisher nur eine Infektion und alle Kontaktpersonen seien bekannt. Da Nigeria doch stärker bereist wird, kommen die Verdachtsfälle nicht ganz überraschend.

Was ist die Ebola-Krankheit?

Ebola ist eine seltene und schwere Erkrankung, die oft tödlich verläuft und durch das Ebola-Virus hervorgerufen wird. Das Virus wird über direkten Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten (Speichel, Urin) von Infizierten übertragen. Eine Übertragung ist auch von Verstorbenen möglich. Ein Infektionsrisiko stellen auch sexuelle Kontakte mit Patienten bis zu sieben Wochen nach deren Genesung dar.

>> Mehr: Die wichtigsten Fakten zu Ebola

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2014)

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