Heftige Unwetter in weiten Teilen Österreichs

(c) AP (Winfried Rothermel)
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Starker Regen und Sturmböen haben am späten Dienstag in mehreren Bundesländern Schäden angerichtet. Der Wiener Verkehr war zeitweise gestört.

Zwei Gewitterzellen mit Starkregen, Hagel und Sturmböen sind am Dienstagnachmittag über Niederösterreich, Wien und das Nordburgenland gezogen. In Eisenstadt sind binnen zwei Stunden 42 Liter Regen pro Quadratermeter gefallen. Auch im niederösterreichischen Gars am Kamp gab es mit etwa 37 Litern pro Quadratmeter eine ungewöhnlich hohe Niederschlagsmenge.

In Wien sorgten heftige Niederschläge und Sturmböen mit der Geschwindigkeit von 88 Kilometern pro Stunde für massive Verkehrsbehinderungen und rund 90 Feuerwehreinsätze. In der Wiener Innenstadt fielen Regenmengen von knapp 20 Litern pro Quadratmeter.

Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sind derartige Niederschlagsmengen nur bei mächtigen Gewittern möglich. Die Sturmböen würden aber einem normalen Sommergewitter entsprechen.

Kilometerlange Staus in ganz Wien


Beeinträchtigt war durch die Regenmassen nach Auskunft des ÖAMTC unter anderem der Privatverkehr. Die Unterführung beim Gürtel/Matzleinsdorferplatz musste wegen Überflutung genauso gesperrt werden wie die auf der A23 beim Altmannsdorfer Ast. Am Ring, dem Gürtel, der Nordbrücke, der Wienzeile, der Altmannsdorfer Straße, der A23 zwischen Prater und Inzersdorf sowie der A 22 beim Kaisermühlen-Tunnel kam man nur sehr langsam voran.

Das Unwetter sorgte nicht nur im Individualverkehr für Störungen: Sowohl die Wiener Linien als auch die ÖBB meldeten Probleme. Überflutete Geleise und Unterführungen, verstellte Weichen und Stromausfälle in ganz Wien machten ein Fortkommen mit Öffentlichen Verkehrsmitteln vorübergehend nur schwer möglich. Knapp eineinhalb Stunden nach Gewitterbeginn kam die Entwarnung: "Fahren tut generell alles wieder", verkündeten die Wiener Linien. Nur die Abstände seien vorerst noch unregelmäßig.

Zwei Probleme gab es auch für die ÖBB. Ein Baum, der vom Sturm umgeweht wurde, fiel in eine Fahrleitung im Bereich des Südbahnhofes. Dadurch sei ein Kurzschluss entstanden und der gesamte Südbahnhof für etwa 30 bis 40 Minuten ohne Strom gewesen. Dieses Problem sei aber mittlerweile behoben, sagte Pressesprecher Thomas Berger.

Massive Unwetter auch in Niederösterreich


In Niederösterreich standen am Dienstag landesweit etwas mehr als 1000 Feuerwehrleute im Einsatz, allein im Bezirk Krems waren es bis am Abend 400. Zahlreiche Keller, Gärten und Straßenzüge standen unter Wasser. Der Schwerpunkt der Einsätze im Bezirk Krems lag zunächst bei Albrechtsberg, verlagerte sich das zunehmend flussabwärts nach Senftenberg und in das Kremser Stadtgebiet.

Im Kremser Stadtteil Mitterau war am Dienstag gegen 19 Uhr Zivilschutzalarm ausgelöst worden. Den Bewohnern wurde via Radio und Lautsprecher geraten, Keller abzudichten und Fahrzeuge in Sicherheit zu bringen.



Am späten Dienstagabend ist der Kremfluss im Kremser Stadtteil Mitterau über die Ufer getreten. Einige Häuser waren davon betroffen, deren Keller wurden überschwemmt, berichtete NÖ Landesfeuerwehrsprecher Thomas Neuhauser. Insgesamt 79 Freiwillige Feuerwehren rückten in Niederösterreich zu Unwetter-Einsätzen aus.

Schneepflüge wurden eingesetzt

In Kärnten mussten Schneepflüge eingesetzt werden, um die Görtschitztal Bundesstraße von Geröll und Schlamm zu räumen. In den Gemeinden Eberstein und Klein St. Paul wurden laut Polizei unzählige Keller überflutet. Mehrere Bäche traten über die Ufer und richteten Schäden an Gebäuden, Straßen, Wiesen und Feldern an. Wegen Hochwassers und Vermurungen mussten einige Straßen gesperrt werden.

Vorerst keine weiteren Überschwemmungen

(APA/Red.)

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