NÖ: Polizei erschießt Motorraddieb auf der Flucht

(c) AP (Hans Punz)
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Ein 46-Jähriger durchbrach Straßensperre auf der B7, Beamte stoppten ihn mit Schüssen in den Rücken. Die Flucht sei in "gefährdender Weise" erfolgt, heißt es von der Polizei.

Wien (gr). Am Freitag um vier Uhr früh hat ein Polizist auf der Brünner Bundesstraße B7 bei Wetzelsdorf einen 46-jährigen Wiener erschossen. Dieser hatte auf einem Motorrad, das am Donnerstag bei einem Einbruch in Wien gestohlen worden war, eine Straßensperre durchbrochen.

Zuerst war der 46-Jährige bei Gaweinstal zu einer Routinekontrolle angehalten worden, fuhr den Beamten aber davon. Im Zuge einer eilig eingeleiteten Fahndung sperrte die Polizei 20 Kilometer weiter, in Wetzelsdorf, die Straße. Der Motorradfahrer wich ihr knapp aus, ein Polizist musste zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden. Weil die Flucht „in gefährdender Weise“ erfolgt sei, habe der Beamte mit seiner Dienstwaffe geschossen und den Fahrer im Rücken erwischt, heißt es von der Polizei.

Burgenland/Wien ermitteln

Burgenländische Polizisten sollen ermitteln. Um nicht den Eindruck der Befangenheit zu erwecken, leitet die Staatsanwaltschaft Wien die Ermittlungen, erklärt Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, die normalerweise Fälle der Region bearbeitet. Anfang April hatte ein Querschläger bei einer Aktion gegen Straßenräuber an der S1 einen 24-jährigen Rumänen getötet.

Nach dem Waffengebrauchsgesetz dürfen Polizisten einen Flüchtigen mit Waffengewalt stoppen, wenn er eine vorsätzliche Tat begangen hat, die mit einer Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr bedroht ist. Das ist bei Einbruch gegeben. Dazu muss eine „Gefährlichkeit“ des Flüchtigen treten, etwa dass er bei seiner Flucht andere gefährdet oder gefährden könnte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2008)

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