Linz: Wieder Unmut um gekipptes Projekt in Kulturhauptstadt '09

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nach der Auftragsoper von Bernhard Lang ist nun das Migranten-Projekt „Linz in Torten“ gescheitert.

LINZ. Ein bereits als fixer Menüpunkt der Kulturhauptstadt Linz09 angekündigtes Projekt wird niemals aufgetischt werden: „Linz in Torten“ ist im Müll gelandet. Eigentlich hatten die Initiatoren des Migranten-Vereins Maiz ein Café geplant, in dem Migranten das Rezept der Linzer Torte „neu komponieren“ sollten. In diesen Genuss werden die Besucher von Linz09 nun nie kommen, das Projekt wurde zurückgezogen.

Begründet wird der Schritt mit „langem Hinhalten“ sowie fehlender Rechtssicherheit. Der Verein befürchtet Existenzschädigung. Ulrich Fuchs, der stellvertretende Intendant von Linz09, wirft Maiz im Gespräch mit der „Presse“ fehlende Professionalität und „Vollkasko-Mentalität“ vor: Maiz habe es nicht geschafft, ein adäquates Konzept für Lokalität und Gastronomie abzuliefern. Der Verein will nun die bereits angelaufenen Projektkosten von 12.000 Euro aber zurück. Man werde die Ansprüche „wohlwollend prüfen“, erklärt Fuchs.

Montezuma-Oper vor Gericht

Zum „juristischen Fall“ wurde Mitte August die Auseinandersetzung um die Oper von Bernhard Lang: „Montezuma – Fallender Adler“, die von der 09-Intendanz wegen budgetärer Uneinigkeit mit dem Klangforum Wien abgesagt worden war. Das Klangforum droht mit Leistungsklage. Es geht um eine Million Euro. Zu den Projekten, die ebenfalls wackeln, gehören die geplanten Reiterstatuen auf der Nibelungenbrücke, die die NS-Vergangenheit von Linz thematisieren sollen. Die Gründe seien hier „urheberrechtlicher und kommunikativer“ Natur, sagt Fuchs.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.09.2008)

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