„Presse“ an der Spitze – des Stephansdoms

(c) Clemens Fabry
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Das renovierte Kirchenkreuz gelangt per Hubschrauber auf den Südturm.

WIEN (d.n.). Der Wiener Stephansplatz von Polizisten großräumig gesperrt, ein Hubschrauber direkt über dem Dom: Am Montag wird es – sofern stärkerer Wind die Aktion nicht plötzlich verhindert – ab sieben Uhr früh laut hergehen im Herzen der Stadt. Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel sollte vorgewarnt sein.

Das renovierte Turmkreuz mit Doppeladler kehrt für die nächsten 100, 150, 200 Jahre (wer weiß?) wieder zurück auf 137Meter Höhe. Mit dabei: „Die Presse“. Dompfarrer Anton Faber erzählt, dass eine Ausgabe des Tages in die Turmkugel gelegt werden wird, neben anderen Zeitdokumenten wie Handy, Kreditkarte, Münzen und – einem vollgeklebten Panini-Heft. Fabers jüngster Ministrant, der achtjährige Antonio, hat seine wertvolle Sammlung nach einiger Bedenkzeit gespendet. Dombaumeister Wolfgang Zehetner garantiert dafür, dass sie (sowie „Presse“ & Co.) sicher verwahrt sein wird: „Es kommt dort niemand dazu, auch kein Dieb.“

Spenglermeister Benito Zambelli, mit Firmensitz in (wie der Name erahnen lässt) Oberösterreich, hat das aus vergoldetem Kupfer hergestellte Turmkreuz restauriert. Bis Montag kann im Dom vor dem Hauptaltar aus der Nähe geprüft werden, ob die Arbeit gelungen ist.

Das wegen der vielen Schäden durch Blitzeinschläge, Sturm und Hagel zuletzt starr gewordene Kreuz wird sich übrigens wieder, ganz wie früher, nach dem Wind richten können. Daraus jetzt irgendwelche weiter gehenden Schlüsse zu ziehen, verbittet man sich im Erzbischöflichen Palais ausdrücklich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2008)

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