Villach: Polizei stellt einzigartigen Roh-Rubin sicher

Roh-Rubin Prince of Burma
Roh-Rubin Prince of Burma(c) Kriminaltechnik Österreich
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Drei international gesuchte Juwelenräuber wurden am Donnerstag verhaftet. Die Polizei stellte Schmuck und Edelsteine im Wert von vier Millionen Euro sicher. Darunter befindet sich der weltweit einzigartige Roh-Rubin "Prince of Burma".

Im August wurden einem deutschen Schmuckhändler auf einer Messe in Mailand einige wertvolle Stücke geraubt. Darunter befand sich auch der weltweit einzigartige Roh-Rubin "Prince of Burma". Er alleine ist laut Polizei-Angaben 3,2 Millionen Euro wert. Nun wurden drei mutmaßliche Täter verhaftet. Das gab das Bundeskriminalamt am Donnerstag bekannt.

Beute vier Millionen Euro wert

Die Steine werden derzeit von einem Experten geprüft, der auch deren Wert beziffern soll. Vorläufig gehen die Ermittler davon aus, dass der Gesamtwert der Beute rund vier Millionen Euro beträgt.

Der Überfall auf den Geschäftsmann war im August verübt worden, als sich der 45-Jährige bei einer Messe in Mailand aufhielt. Die Täter hatten sich ihm gegenüber als Kaufinteressenten ausgegeben, das vermeintliche Geschäft war von einem Wiener Internet-Cafe aus angebahnt worden. In der italienischen Stadt wurde der deutschen Händler beim Verlassen des Messegeländes von einem Auto überfahren. Die Täter raubten seinen Koffer mit Edelsteinen. Der Deutsche erlitt unter anderem Serienrippenbrüche.

39-Jährige ausgeforscht

Ermittlungen brachten zutage, dass dem Coup Verhandlungen zwischen dem Händler und angeblichen Kaufinteressenten vorangegangen waren, bei dem ein Treffen in Mailand vereinbart worden war. Über diese Spur wurde eine 39-jährige gebürtige Serbin aus Wien ausgeforscht. Ihrgegenüber stellten sich die Ermittler dann selbst als Kaufinteressenten vor.

"Keinerlei Aufsehen" bei Verhaftung

Am Dienstagnachmittag klickten schließlich die Handschellen: Die Frau als Hauptverdächtige und zwei Männer im Alter von 21 und 40 Jahren wurden in einem Villacher Hotel verhaftet. Das Trio hatte offenbar auf der Durchreise in der Kärntner Stadt Station gemacht. Die Verhaftungen wurden von Angehörigen der Sondereinheit Cobra durchgeführt. "Es hat dabei keinerlei Aufsehen gegeben", versicherte Oberst Gerard Joszt vom Bundeskriminalamt in Wien.

Die drei Verdächtigen gehören laut dem Polizei-Oberst einer teilweise in Wien ansässigen weit verzweigten Gruppierung an, gegen die seit Jahren wegen sogenannter Rip-Deals ermittelt wird. Es gab mehrfach Festnahmen. Bei dieser Form des Raubes werden Opfer unter dem Vorwand günstiger Geschäftsabschlüsse zu Treffen - häufig Mailand - gelockt und beraubt oder durch Trickdiebstahl um Bargeld erleichtert. Dabei machten sich die Täter zumindest fallweise den Umstand zunutze, dass es sich bei der Beute um Schwarzgeld handelte und die Opfer den Weg zur Polizei scheuten.

Bereits polizeibekannt

Auch die nun verhaftete Frau sei bereits polizeibekannt gewesen, sagte Joszt. Bei ihr wurden im Rahmen einer Hausdurchsuchung zahlreiche Unterlagen sichergestellt. "Wir gehen davon aus, auf dieser Basis eine Reihe weiterer Straftaten klären zu können", sagte Joszt.

(APA)

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