Entlassungen nach Tschetschenen-Mord

APA (Polizei)
  • Drucken

Zwei Verdächtige im Mordfall Umar Israilov sind am Freitag aus der Haft entlassen worden. Die weiteren Erhebungen zu den beiden Tschetschenen hätten den Verdacht weniger dringend erscheinen lassen, begründete die Staatsanwaltschaft diese Entscheidung. "Das reicht nicht aus für eine Untersuchungshaft." Bei fünf weiteren festgenommenen Tschetschenen wird ein Antrag auf U-Haft gestellt.

Die beide Männer wurden am Freitagnachmittag enthaftet, so die Staatsanwaltschaft. Sie zählen nach wie vor zum Verdächtigenkreis, es werde auch weiterhin gegen sie ermittelt. Neben den fünf Landsmänner, die nun in U-Haft kommen sollen, befindet sich auch Otto K. weiterhin im Gefängnis. Bei ihm handelt es sich um den Besitzer des Fluchtfahrzeugs, er stammt ebenfalls aus Tschetschenien und wurde wenige Stunden nach dem Mord gefasst.

Ein Geständnis hat bisher keiner der Verdächtigen abgelegt. Zu näheren Details über Einvernahmen und die Spurenauswertung wollte sich der Sprecher der Anklagebehörde nach wie vor nicht äußern. Wichtig sind für die Ermittler unter anderem DNA-Spuren auf einer beim Tatort gefundenen Tarnjacke sowie bei Hausdurchsuchungen sichergestellte Patronenhülsen, passend zur Tatwaffe. Informationen darüber, ob sich die Mörder unter den acht Verdächtigen befinden, gibt es noch nicht. Allen Männern wird neben Beihilfe zum Mord das Schmieden eines Komplotts und die Beteiligung an organisierter Kriminalität zur Last gelegt.

Umar Israilov war am 13. Jänner in Wien-Floridsdorf vermutlich von zwei Männern durch drei Schüsse getötet worden. Der politische Flüchtling hatte seit dem Sommer 2008 mehrmals um Polizeischutz gebeten. Die Familie des Opfers sprach nach der Tat von einer Verfolgung des 27-Jährigen durch Männer des pro-russischen Tschetschenen-Präsidenten Ramsan Kadyrow.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.