Protest gegen Gedenktafel für Kardinal Groer

Sepp Rothwangl, Obmann der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt
Sepp Rothwangl, Obmann der Plattform Betroffener kirchlicher GewaltAPA/BETROFFEN.AT/UNBEKANNT
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Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt ruft dazu auf, Mühlsteine zu spenden, um sie dem verstorbenen Kardinal buchstäblich umzuhängen.

Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt ruft dazu auf, Mühlsteine zu spenden, um sie dem verstorbenen Kardinal Hans Hermann Groer bildlich umzuhängen. Mit der Aktion soll die Beseitigung einer Gedenktafel an den Kirchenmann in Hohenzell erreicht werden. Auch die Diözese befürwortet deren Demontage, allerdings sei der Dorfpfarrer der Aufforderung bisher nicht nachgekommen, hieß es auf Anfrage.

An der Kirchenwand befindet sich ein Relief zum Lebensschutz und daneben eine Gedenktafel, auf der zu lesen ist, dass Groer dort 1989 für Ungeborene gebetet habe. Die Inschrift des Reliefs "Wer aber eines von diesen Kleinen" stammt aus dem Matthäus-Evagelium. Vollendet heiße der Satz: "(...) die an mich glauben, zum Bösen verführt, dem wäre nütze, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt, und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde", so Plattform-Obmann Sepp Rothwangl. Er nahm den Spruch vergangene Woche zum Anlass, einen Mühlstein mit Groers Konterfei an der Tafel anzubringen.

Ziel: Gedenktafel soll entfernt werden

Da der Stein mittlerweile - wie die Plattform annimmt, vom als konservativ geltenden Gemeindepfarrer - wieder abmontiert wurde, will Rothwangl nun mit einer gewichtigeren Protestwelle nachsetzen: Jeder, der einen Mühlstein spenden will, solle sich bei der Plattform melden, erklärte er am Montag. "Wir liefern ihn dann gerne in Hohenzell ab." Ziel sei, dass die Groer-Gedenktafel endlich entfernt werde. Bei der Diözese Linz hieß es auf Anfrage, dass die Diözesane Kommission gegen Missbrauch und Gewalt bereits vor einigen Monaten die Demontage empfohlen habe. Bisher sei aber nichts passiert.

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