Nach Brückeneinsturz: Südbahn wieder zweigleisig

Archivbild: Die Unglücksstelle nach dem Brückeneinsturz am 21. Februar
Archivbild: Die Unglücksstelle nach dem Brückeneinsturz am 21. FebruarAPA/S. ULLRICH
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Elf Tage nach dem Einsturz einer Brücke passieren wieder Fernzüge die Unglücksstelle in der Steiermark. Spätestens Mitte März sollen auch alle S-Bahnen wieder fahren.

Die Südbahnstrecke in Frohnleiten nördlich von Graz ist seit Dienstagabend wieder zweigleisig befahrbar. Neben den wie geplant vorgesehenen Güterzügen rollten auch früher als erwartet Personenfernzüge, so ein ÖBB-Sprecher. Wegen des Einsturzes einer in Bau befindlichen Straßenbrücke vor elf Tagen war der Zugverkehr unterbrochen gewesen.

"Technisch hat alles bestens funktioniert. Der erste Güterzug von Graz nach Bruck/Mur fuhr um 17.17 Uhr, der erste Personenfernzug zehn Minuten später", sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch. Nun müssten die Güterzüge "abgearbeitet" werden, ein Teil des Frachtverkehrs war ja auch auf die Straße verlagert worden. Etliche Güterzüge waren wegen des Straßenbrücken-Einsturzes "abgespannt" gewesen und warteten auf die Weiterfahrt. Diesen Rückstau dürfte die Bahn aber bald aufgelöst haben, ein Gutteil rollte bereits in der Nacht auf Mittwoch.

"Alle Beteiligten haben hervorragende Arbeit geleistet", sagte Posch: "Es wurde immerhin der größte außerplanmäßige Schienenersatzverkehr der vergangenen 15 Jahre in Österreich bewältigt". Der vorübergehend mit Bussen geführte Nahverkehr anstelle der S-Bahnen werde dann spätestens am Sonntag, 15. März buchstäblich wieder auf Schiene sein.

Ursache weiter unklar

Die Trümmer der am 21. Februar eingestürzten Straßenbrücke und des Gerüstes waren bereits am Sonntag von den Schienen geräumt, Gleiskörper und Oberleitung seither repariert worden. Die Ursache für den Einsturz des Brückenbaus im Rahmen der Erneuerung der S35 (Brucker Schnellstraße) zwischen Deutschfeistritz nördlich von Graz und Bruck/Mur sowie die Schadenshöhe sind noch nicht klar: Neben dem eigentlichen Schaden durch den Kollaps von Brücke und Gerüst geht es um Ersatzforderungen der ÖBB und des Bauherren Asfinag an die Bauunternehmen, die Arge Strabag-Habau.

Brückeneinsturz

Am Abend des 21. Februar stürzte eine frisch betonierte Brücke der Brucker Schnellstraße (S35) bei Frohnleiten auf die darunter verlaufende Südbahn. Kurz vorher hatte ein Zug die Stelle passiert. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Zwischenfall sorgte seither für Behinderungen im Personenverkehr. Die S35 war für mehrere Tage gesperrt, die Südbahn für etwa eineinhalb Wochen. 10.000 Bahnfahrer nutzen den Abschnitt täglich. Ein Schienenersatzverkehr mit Dutzenden Bussen wurde eingerichtet.

(APA)

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