Schönbrunn: Im August muss Fu Long weg

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Fu Long gehört, wie sämtliche Pandas in europäischen Zoos, der Volksrepublik, genauer gesagt dem dortigen Forstministerium. Das Pandababy dürfte in eine chinesische Zuchtstation kommen.

WIEN. 2007 war seine Geburt ganz ohne künstliche Besamung die Sensation, 2008 war er der Star, 2009 muss er gehen: Das Ende der „Ära Fu Long“ im Zoo Schönbrunn ist absehbar. Am 23.August wird das Pandababy zwei Jahre alt, und „im August oder September“ (Direktorin Dagmar Schratter) wird es Wien verlassen, so will es der Vertrag.

Vermutlich Richtung China. Denn Fu Long gehört, wie sämtliche Pandas in europäischen Zoos, der Volksrepublik, genauer gesagt dem dortigen Forstministerium. Die Wahrscheinlichkeit, dass Fu Long in eine chinesische Forschungs- und Zuchtstation kommt, sei „groß“, sagt Schratter. Die „kleine Hoffnung“ lebt, dass er doch in einem europäischen Tiergarten unterkommt, auch der Zoo in Adelaide (Australien) könnte einen Pandabären aufnehmen. Abhängig ist die Entscheidung von einem „Zuchtbuch“, in dem dokumentiert wird, in welchem Zoo oder in welcher Zuchtstation ein männlicher Pandabär gebraucht wird.

Auch die Eisbärenbabys gehen

Schönbrunn selbst hätte gar nicht genug Platz für einen dritten erwachsenen Pandabären – und hofft überdies auf weiteren Nachwuchs: Ende April, Anfang Mai ist Paarungszeit. Würde Pandaweibchen Yang Yang wieder trächtig, würde das Jungtier im August zur Welt kommen. 2010 werden zwei weitere Publikumslieblinge, die Eisbärenjungtiere Nanuq und Arktos, an den Tiergarten Hannover abgegeben.

Auch sonst tut sich einiges im Tiergarten, abgesehen von den erhöhten Eintrittspreisen (siehe S.9):Eben hat das „Café Landtmann“ direkt vor dem Hietzinger Eingang des Zoos ein Kaffeehaus mit Gastgarten aufgesperrt. Im Zoo selbst wird nach Ostern (16.April) ein weiterer Teil des „Naturerlebnispfads“ eröffnet: der Baumkronenpfad, ein Holzsteg, der in zehn Meter Höhe vom Tirolerhof zum Regenwaldhaus führt und Einblicke in das Ökosystem des Waldes (und nebenbei einen guten Ausblick auf Zoo, Schloss und Wien) bieten soll.

Ende Mai wird dann die komplett umgebaute Orangerie eröffnet. Die ehemaligen Studios der Filmakademie werden das neue Heim der Orang Utans, gleichzeitig werden Teile der Orangerie für Veranstaltungen buchbar sein. Ein Ende der Umbauten ist nicht in Sicht: Derzeit wird ein „Südamerikahaus“ gebaut, das im nächsten Frühjahr eröffnet und die südamerikanischen Tiere (Wasserschwein, Ameisenbär et cetera) beherbergen wird. Danach bekommen die Giraffen ein neues größeres Haus und Areal.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2009)

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