Das Sturmtief ließ die heimischen Windräder auf Nennlast laufen. Am Dienstag wurde erstmals die 2000-Megawatt-Grenze überschritten.
Das Sturmtief "Niklas" hat in Österreich einen neuen Rekordwert bei Windenergie gebracht. Am Dienstag (31. März) lieferte Windkraft in der Spitze eine Leistung von 2001 Megawatt (MW). Damit wurde erstmals die 2000 MW-Grenze überschritten, hieß am Donnerstag aus der Übertragungsnetzgesellschaft APG.
Der letzte Höchstwert war am 20. Dezember 2014 mit 1840 MW erzielt worden. Insgesamt war in Österreich per Jahresende 2014 eine Windkraft-Erzeugungskapazität von 2095 MW installiert, so die IG Windkraft. In Österreich seien die Windräder in den vergangenen Tagen fast durchwegs auf Nennlast gefahren.
In Deutschland habe die installierte Windkraftkapazität Ende des Vorjahres etwas mehr als 38.000 MW betragen. Der Sturm zu Wochenbeginn hat ebenfalls einen Windenergierekord gebracht. Am 30. März wurden zur Spitzenlastzeit mehr als 30.000 MW an Windkraftleistung geliefert, dazu kamen noch mehr als 13.000 MW aus Solaranlagen, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur AFP mit. Diese Leistung von zusammen knapp 44.000 MW entspreche einer Leistung von rund 40 durchschnittlichen Großkraftwerken. Die installierte Leistung aus Solarenergie beträgt in Österreich rund 800 MW.
Es habe während des Sturms einen stabilen Stromnetz-Betrieb gegeben, die Herausforderungen seien aber größer als an normalen Tagen gewesen, heißt es aus der Austrian Power Grid (APG). Es habe die üblichen grenzüberschreitenden Eingriffe in den Kraftwerkspark gegeben. Das zeige aber einmal mehr, dass der Netzausbau ein Gebot der Stunde sei, betont die APG.
8000 Versicherungsfälle allein in Oberösterreich
Die Versicherungen erwarten nach dem Sturmtief allein in Oberösterreich rund 8000 Schadensmeldungen. Das gab der Spartensprecher der oberösterreichischen Versicherungswirtschaft und Generaldirektor Oberösterreichischen Versicherung Josef Stockinger in einer ersten Einschätzung am Donnerstag bekannt.
Für sein Institut rechnet er mit insgesamt 2000 bis 3000 eher kleineren Schadensfällen. Echte Großschadensfälle seien vorerst keine gemeldet worden. Aktuell seien viele Menschen im Osterurlaub. Somit könnten noch etliche Schadensfälle auftauchen.
(APA)