Sommer der Nadelöhre: Die Baustellen der Saison

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Vor allem Gürtel, Linzer Straße und A23 sind kritisch. Die Sanierung von Kaisermühlentunnel und Westausfahrt kommt erst nach der Wahl.

Wien. Und jährlich grüßt der Presslufthammer. Am Donnerstag eröffneten Stadt Wien und Asfinag die Baustellensaison. 2015 gibt es 12.386 Baustellen, im Wahljahr investiert die Stadt 172 Mio. Euro – rund 40 Millionen mehr als sonst –, verschiebt dafür aber einige besonders mühsame Baustellen auf die Zeit nach der Wahl. Nach Kritik der Volksanwaltschaft am Baustellenmanagement der Stadt im vergangenen Jahr soll heuer ein Baustellenkoordinator dafür sorgen, dass alles rund läuft. Hier eine Kategorisierung des Baustellensommers.

Newcomer

  • Nußdorfer Straße: Auf dem Plateau Währinger Straße, Spitalgasse und Nußdorfer Straße müssen die Wiener Linien von Juli bis Mitte August Schienen erneuern. „Das wird mit Sicherheit eine der anstrengendsten Baustellen des Sommers“, sagt Alfred Obermayr vom ÖAMTC. Die Ausweichroute über die Sensengasse bringe nicht die nötigen Kapazitäten mit sich. Kosten: 720.00 Euro.
  • Gürtel: Eine weitere Großbaustelle wird auf dem Neubaugürtel zwischen Mariahilfer Straße und Stollgasse, auf dem Lerchenfelder bzw. Hernalser Gürtel zwischen Pfeilgasse und Laudongasse sein. Zwischen Juli und Oktober werden Wasserrohre getauscht, die teilweise vierspurige Straße schrumpft auf bis zu eine Spur. Kosten: zwei Mio. Euro.
  • Linzer Straße: In Penzing werden Schienen im Bereich zwischen Deutschordenstraße bis Rosentalgasse verlegt. Von 1. Juli bis 6. September ist die Linzer Straße eine stadtauswärts befahrbare Einbahn. Darum werde es laut ÖAMTC im Bereich der Westeinfahrt zu Verzögerungen und Staus kommen. Kosten: 2,2 Mio. Euro.
  • Brünner Straße: Für das in Bau befindliche Krankenhaus Nord wird die Straße attraktiviert. Bis November werden von der Katsushikastraße bis zur Shuttleworthstraße Haltestellen und Fahrbahn erneuert und begrünt. Ein Radweg wird errichtet. Kosten: 8,1 Mio. Euro.

Dauerbrenner

  • Tangente: Auch 2015 brauchen Autofahrer auf der A23 wieder starke Nerven, es stehen mehrere Großbaustellen an. Bei der Sanierung der Praterbrücke werden fünf Mal die Fahrspuren umgelegt und teilweise gesperrt. Fertigstellung: 2017. Kosten: 47 Mio. Euro.

    Beim Knoten Prater wird an insgesamt 30 Baustellen gleichzeitig bis 2017 gebaut (Kosten: 71 Mio. Euro). Die Inzersdorfer Hochstraße wird bis 2018 fleißig weiter saniert. Kosten: 173 Mio. Euro.
  • Gürtelbrücke: Sie ist eine der am meisten befahrenen Brücken Österreichs und musste nach 50 Jahren saniert werden. Trotz Alpine-Pleite soll sie jetzt dieses Jahr im August plangemäß fertig gestellt werden. „Es braucht hier ein wirklich gutes Baustellenmanagement, denn auch auf der Brigittenauer Lände und der Heiligenstädter Straße gibt es Baustellen“, sagt Obermayr. Kosten: 20,7 Mio. Euro.
  • Hauptbahnhof: Rund um das neue Stadtentwicklungsgebiet werden Straßenbauarbeiten in der Gudrunstraße, Absberggasse und Arsenalstraße durchgeführt. Es gilt Tempo 30. Auch hier erwartet der ÖAMTC erhebliche Verzögerungen. Kosten: 150 Mio. Euro.

Verschoben

  • Kaisermühlentunnel: Ursprünglich wurde der Tunnel auf der A22 für 45.000 Fahrzeuge konzipiert, heute fahren hier täglich fast viermal so viele. Es staut schon jetzt – bei der dringend anstehenden Sanierung müssten Fahrstreifen gesperrt werden, was die Situation noch verschärfen würde. Den Ärger der Autofahrer hebt man sich für die Zeit nach der Wahl auf. Gebaut wird von November bis Juni 2016. Kosten: 47 Mio. Euro.
  • Westausfahrt: Da die Linzer Straße beim Umbau als Einbahn geführt wird, wird es zu größeren Verzögerungen bei der Westeinfahrt kommen. Sie wurde vergangenen Sommer saniert und war monatelanges Ärgernis. Ein ähnliches Szenario will man sich im Wahljahr bei der Westausfahrt ersparen, die Arbeiten wurden auf 2016 verschoben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.04.2015)

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