Plastik in der Donau

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Umwelt. 4,2 Tonnen Plastik soll die Donau täglich ins Schwarze Meer spülen. Greenpeace-Schiff ankert in Linz.

Linz. In der Donau zwischen Wien und Pressburg schwimmen einer Studie zufolge mehr Plastikteilchen als Fischlarven („Die Presse“ hat berichtet). Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, ankert derzeit das Greenpeace-Schiff BelugaII in Linz. Für gewöhnlich ist es in der Nord- und Ostsee in Sachen Arktisschutz unterwegs.

Weltweit werden jährlich mehr als 200 Millionen Tonnen Kunststoff produziert. Davon landen verschiedenen Schätzungen zufolge sechs bis 26 Millionen Tonnen im Meer, hat am Freitag Hanna Simons erklärt, Österreich-Direktorin für Umweltpolitik bei Greenpeace CEE, vor Journalisten an Bord der BelugaII. Auf dem Pazifik schwimme ein Teppich, der 16-mal so breit sei wie Österreich. Plastik wurde bereits in etlichen Lebensmitteln wie Milch und Muscheln nachgewiesen. Die Auswirkungen auf den Menschen sind weitgehend ungeklärt. Eine Quelle für die Kontamination der Gewässer seien, laut Simons, Kosmetika, die bis zu zehn Prozent Mikroplastik enthalten können (oft Produkte mit „Peeling-Effekt“). Auch der Abrieb von PET-Flaschen sowie Plastiksackerln und Plastikverpackungen tragen bekanntlich zur Verschmutzung bei.

Miroplastik als Problem

Die Donau schwemme täglich um die 4,2 Tonnen Kunststoff ins Schwarze Meer, zitierte die Greenpeace-Chefin aus einer Studie der Uni Wien. Allein in Österreich transportiere der Fluss jedes Jahr 40 Tonnen Mikroplastik. Greenpeace fordert daher einen Beschluss in Österreich, Plastiksackerln binnen vier Jahren um 80Prozent zu reduzieren. „Das bedeutet, dass ich ein Sackerl nicht einmal, sondern viermal benutze“, rechnete Simons vor. Zudem wird unter anderem ein Verbot von Gratissackerln und von Mikroplastik in Kosmetika gefordert.

Auch Biokunststoff und Papier seien nicht umweltfreundlich, weil viel Energie zur Produktion nötig sei. Die beste Lösung seien Behälter, die man selbst mitbringt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.05.2015)

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