379 Kinder in Österreich vermisst

(c) APA/Lukas Schulze
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Rund die Hälfte der Minderjährigen ist aus Wien. Inklusive Erwachsener sind in Österreich aktuell 866 Menschen als abgängig gemeldet.

Wien. 379 Minderjährige sind in Österreich derzeit als vermisst gemeldet (Stichtag: 4.Mai). Die meisten Abgängigen tauchen innerhalb weniger Tage wieder auf, betont das Bundeskriminalamt (BK) in einer Aussendung anlässlich des internationalen Tags der vermissten Kinder am 25.Mai. Inklusive Erwachsener sind in Österreich aktuell 866Menschen als abgängig gemeldet.

Die Gesamtzahl der abgängigen Personen nehme in den ersten Jahren stark ab. Von den derzeit 203 Vermisstenfällen aus dem Jahr 2014 werden in fünf Jahren nur mehr etwa 20 Personen abgängig sein.

„Von den 379 vermissten Minderjährigen sind 143 unter 14 Jahre alt“, sagte BK-Sprecher Mario Hejl. Knapp die Hälfte der abgängigen Kinder und Jugendlichen stammt aus Wien. Für die Abgängigkeit von Minderjährigen gibt es laut BK verschiedene Gründe, wie schulische Probleme, Konflikte mit den Erziehungsberechtigten oder auch jugendlicher Leichtsinn und Auflehnung gegen Autoritäten. Durch das Verschwinden wollen sie oft ein Zeichen setzen.

Suche über Facebook

Mit der Suche nach Vermissten befassen sich neben dem BK die Polizeiinspektionen und Landeskriminalämter. Im September 2013 wurde das Kompetenzzentrum für abgängige Personen geschaffen. Bei öffentlichen Fahndungen wird neben Fotoveröffentlichungen in klassischen Medien zunehmend auch die Facebook-Seite des BK und die Polizei-App miteinbezogen.

Bei Fällen von zumindest drei vermissten Personen in der jüngeren Vergangenheit führten demnach Fahndungen via Facebook und Polizei-App zum Erfolg. Hilfe – sowohl für Ausreißer als auch für Angehörige – bietet ebenso die europaweit einheitliche Hotline unter der Nummer 116 000. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.05.2015)

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