Im Osten wurde am Sonntag der bisher heißeste Tag des Jahres verzeichnet, in der Steiermark sorgten Unwetter für heftige Schäden.
Wien. Österreich ist zweigeteilt. Die einen überlegen, ob sie sich über die Hitzewelle freuen oder doch lieber darüber stöhnen sollen. Die anderen haben mit ganz anderen Wetterextremen zu kämpfen. Denn während die Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Sonntag mit 38,3 Grad in Krems an der Donau den bisher heißesten Tag des Jahres verzeichneten, zogen heftige Unwetter von der Obersteiermark über Graz in die Südsteiermark – und sorgten dort für teils große Schäden. So wurde etwa in Haus im Ennstal im Bezirk Liezen die Dachhaut einer Gondelseilbahn vom Sturm heruntergerissen und landete auf einem geparkten Auto. Hagel verursachte rund eine Million Euro Schaden auf einer landwirtschaftlichen Fläche von etwa 1500 Hektar.
In der Region Knittelfeld (Bezirk Murtal) wurden Bäume entwurzelt und landeten auf Landstraßen oder Hausdächern. Auch auf dem Friedhof von Großlobming verursachten Bäume Schäden an mehreren Gräbern. In Apfelberg in der Gemeinde Knittelfeld wurde ein Dach abgedeckt, woraufhin leere Kälberboxen vom Sturm meterweit durch die Luft gewirbelt wurden. Starkregen und Hagel ließen in der Landeshauptstadt die Berufsfeuerwehr zu Pumparbeiten nach Überflutungen ausrücken. Während in Graz größere Schäden ausblieben, meldete die Hagelversicherung Schäden in den Bezirken Graz-Umgebung, Südoststeiermark, Leibnitz und Voitsberg. Betroffen waren vor allem Getreidekulturen, Mais, Kürbis, Soja, und Obstkulturen wie Äpfel, Marillen und Pfirsiche.
Besonders im Osten Österreichs wird es – nach einer geringfügigen Abkühlung am Montag – wieder sehr heiß. Für heute, Dienstag, sagt die ZAMG 35 Grad bei strahlendem Sonnenschein voraus. Am Mittwoch ist es im Osten wieder drückend heiß. Bei nur schwachem Wind klettern die Temperaturen auf bis zu 38 Grad. Tourengeher sollten sich vorsehen: Im Bergland rechnet die ZAMG mit kräftigen Gewittern.
Teils heftige Gewitter
Am Donnerstag ist das Land zweigeteilt: Eine anrückende Kaltfront von Nordwesten her bringt rasch auflebende und teils kräftige Gewittertätigkeit mit sich. Am längsten sonnig und trocken ist es dabei noch im Süden und Südosten. Der Wind dreht auf West und frischt mäßig bis lebhaft auf, bei Gewittern sind aber auch stürmische Böen möglich. In Vorarlberg und Nordtirol erreichen die Tageshöchsttemperaturen nur 25 Grad, die größte Hitze wird mit 36 Grad für die südliche Steiermark und das Burgenland erwartet. Am Freitag wechseln kurze sonnige Abschnitte und dichte Wolken einander ab, vermehrt kommt es auch wieder zu Regenschauern und Gewittern, die teilweise heftig ausfallen können. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.07.2015)