Hitze: Juli auf bestem Weg zum Rekord-Monat

Archivbild: Badewetter am Bodensee
Archivbild: Badewetter am BodenseeAPA/DIETMAR STIPLOVSEK
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Nach derzeitigen Prognosen könnte der Juli mehr als 3,5 Grad über dem langjährigen Mittel liegen. Andere Hitzerekorde blieben heuer bisher aufrecht.

Der Juli 2015 ist auf dem besten Weg, der heißeste Juli seit Beginn der Aufzeichnungen in Österreich zu werden. 3,5 bis vier Grad Celsius wird er laut Prognose - zehn Tage vor seinem Ende - über dem langjährigen Mittel liegen, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Die Wahrscheinlichkeit, dass die Vorhersage hält, beträgt rund 90 Prozent.

Bisheriger Rekordhalter war der Juli 2006, der 2,7 Grad über dem Mittel gelegen ist. Die historischen Hitzerekorde für die Bundesländer, die bis auf Vorarlberg alle aus dem Jahr 2013 stammen, blieben durch die vergangenen heißen Tage ungeschlagen. Vor zwei Jahren reichte es immerhin mit 2,2 Grad über dem vieljährigen Mittel zum zweitwärmsten Juli seit dem Temperatur-Messbeginn im Jahr 1767.

Erste Jahreshälfte bereits wärmste der Messgeschichte

Während die Temperaturen in Österreich erst im Juli ein historisches Niveau erreichen könnten, ist aus globaler Sicht die erste Jahreshälfte bereits die wärmste in der Messgeschichte gewesen, berichtet Orlik. Österreich lag im ersten Halbjahr 2015 hingegen "nur" ein Grad über dem langjährigen Mittel. Der Juli würde aber in der bisherigen Jahresbilanz bereits einen Anstieg auf 1,4 Grad bedeuten.

Die Jahresbilanz 2014, wo die zweite Sommerhälfte ja eher kühl ausfiel, erbrachte mit einem Wert von 1,8 Grad über dem vieljährigen Mittel das wärmste Jahr in der 247-jährigen Messgeschichte der ZAMG. Damit wurde das Jahr 1994 von der Spitze verdrängt. Damals waren auch keine Hitzewellen ausschlaggebend, sondern konstant überdurchschnittlich hohe Temperaturen.

Trockenheit sorgt für Tropennächte

Dass die Temperaturen zuletzt auch in der Nacht oft nicht unter 20 Grad gesunken sind - und daher als Tropennächte bezeichnet werden - ist neben der lang anhaltenden Hitze während des Tages durch die Trockenheit zu erklären. In den Städten konnte sich so Beton und Asphalt ungehindert aufheizen. Nacht-Hitze-Rekord ist hier jedoch keiner gefallen: In der Nacht auf den 8. Juli lag der niedrigste Wert in der Wiener Innenstadt zwar bei 22,5 Grad, am 21. Juni 2006 kühlte es jedoch nur auf 25 Grad herab.

APA

(APA)

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