15-Jährige stirbt nach Unfall mit Sommerrodel

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Eine junge Urlauberin ist in Kaprun tödlich verunglückt. Erst kürzlich wurde auch ein 13-Jähriger auf einer Sommerrodelbahn schwer verletzt. Die Zahl der Sommersportunfälle steigt.

Kaprun/Wien. Am Maiskogel in Kaprun ist am Mittwoch zu Mittag eine 15-Jährige auf einer Sommerrodelbahn tödlich verunglückt. Die arabische Urlauberin war mit ihrer Familie auf der Alpen-Achterbahn Maisiflitzer unterwegs. Laut der Maiskogel-Betriebsgesellschaft hätten Zeugen das Mädchen beobachtet, wie sie in einer Kurve aus der Rodel kippte. Das sei nur möglich, wenn sich die 15-Jährige während der Fahrt abgeschnallt habe. Die Fahrt selbst könne nur begonnen werden, wenn die Fahrgäste mit einem Dreipunktgurt gesichert sind. Das Mädchen soll offenbar versucht haben, die Fahrt mit ihrem Handy zu filmen. Es stürzte rund einen Meter tief auf eine Wiese und zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Wie schnell die 15-Jährige unterwegs war, sei nicht bekannt. Theoretisch können die Schlitten bis zu 40km/h schnell werden. Nach dem Unfall wurde die Bahn gesperrt und die Rodel beschlagnahmt. Am Nachmittag wurde der Maisiflitzer nach mehreren Kontrollfahrten von der Staatsanwaltschaft aber wieder freigegeben. Die Polizei versucht nun, den Hergang genau zu klären.

Ebenfalls in Salzburg, in Strobl im Flachgau, ist erst vorigen Samstag ein 13-Jähriger auf einer Sommerrodelbahn schwer verletzt worden. Der Urlauber aus Niedersachsen prallte laut Polizei gegen die vor ihm fahrende Rodel. Sein Gefährt kippte, er wurde gegen die Bahn geschleudert und erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Nasenverletzung und eine Knöchelverletzung. Nur wenige Tage zuvor wurde ein Mitarbeiter der Sommerrodelbahn Keltenblitz bei Hallein bei einer Talfahrt verletzt. Er war nicht angeschnallt und zu schnell unterwegs.

Unfälle bei Funsportart

Die Rodelunfälle sind nicht die einzigen bei einer Funsportart: Ende Juli wurde einer Frau bei einem Unfall am Wakeboardlift auf der Neuen Donau der Unterarm abgetrennt. Kurz zuvor wurde ein zehnjähriges Kind auf dieser Wassersportanlage ebenfalls am Unterarm verletzt. Eine zufällige Häufung schwerer Funsportunfälle? Tatsache ist: Die Unfälle beim Sommersport werden mehr. 2014 haben sich mehr als zwei Drittel, nämlich 142.000, aller Sportunfälle die im Spital enden, im Sommer ereignet. Das geht aus den Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit hervor. Explizite Zahlen zu Randsportarten wie Sommerrodeln und Wakeboarden liegen nicht vor. Der Boom von Trendsportarten wie Surfen und Wakeboarden dürfte aber mit ein Grund für den Anstieg der Sportunfälle im Sommer sein. (APA/cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.08.2015)

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