Missbrauch in Psychiatrie: Fülle an Akten

(c) FABRY Clemens
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Ein Endbericht zur Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe in der Wiener Kinderpsychiatrie soll im Juni nächsten Jahres vorliegen.

Wien. Bei der Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe in der Wiener Kinderpsychiatrie in den 1960er- bis 1980er-Jahren steht den Forschern des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie (IRKS) eine unerwartet große Fülle an Akten und Dokumentationen zur Verfügung. Das sagte die Leiterin des fünfköpfigen Teams, Hemma Mayrhofer, am Donnerstag vor Journalisten in Wien.

Die zeithistorisch-sozialwissenschaftliche Aufarbeitung erfolgt im Auftrag des Wiener KAV (Krankenanstaltenverbundes) und wurde Anfang 2015 gestartet. Ein Endbericht soll im Juni 2016 vorliegen. Zum Thema wurde die Wiener Kinderpsychiatrie, nachdem 2013 Berichte über Missbrauch an geistig und mehrfach behinderten Kindern und Jugendlichen aufgetaucht waren. Dabei ging es um Menschen, die im Pavillon15 des einstigen Krankenhauses am Steinhof und heutigen Otto-Wagner-Spitals sowie in der damaligen Abteilung für entwicklungsgestörte Kinder am Neurologischen Krankenhaus am Rosenhügel, im sogenannten PavillonC, untergebracht waren. In der ersten Projektphase war das Forscherteam überwiegend mit der Suche nach den Patientenakten beschäftigt, die bis in das Jahr 1947 zurückreichen, sodass der zu erforschende Zeitraum ausgeweitet wurde. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2015)

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