Bei mehreren Flüchtlingen, die im August in einem Kühl-Lkw ums Leben kamen, habe laut Polizei "die Identität zu 100 Prozent geklärt" werden können. Einige Leichen seien bereits freigegeben worden.
Im Zuge der Ermittlungen nach dem Tod von 71 Flüchtlingen, die im August in einem Lkw auf der Ostautobahn (A4) im Burgenland entdeckt worden waren, konnten bereits mehrere Opfer identifiziert werden, bestätigte die Landespolizeidirektion Burgenland am Dienstag einen Bericht des ORF. Details dazu wolle man am Mittwoch bekannt geben, hieß es am Dienstag auf Anfrage.
"Es sind mehrere Leichen identifiziert worden. Einige wurden schon in ihre Heimat überführt", sagte ein Polizeisprecher. Bei diesen Toten habe "die Identität zu 100 Prozent geklärt" werden können. Einige Leichen seien bereits freigegeben und auf Ersuchen ihrer Angehörigen in ihre Heimatländer überstellt worden. Wie der "Kurier" berichtet, soll es sich bei den identifizierten Opfern um Syrer handeln, die rund 1600 Euro für die Fahrt in den Tod bezahlt hatten.
Ermittlungen in großem Stil dauern an
Bei der Polizei zeigte man sich mit dem Fortgang der Ermittlungen "durchwegs zufrieden". "Hinweise, die über die Hotline eingegangen sind, waren teilweise sehr hilfreich", so der Sprecher. Bei den Bemühungen um eine Identifizierung habe auch die Zusammenarbeit mit Behörden im Irak, Afghanistan und Syrien funktioniert.
Bis die Arbeiten abgeschlossen seien, werde es aber noch Wochen und Monate dauern. Bezüglich näherer Details zum Ermittlungsstand hinsichtlich der Identifizierung der Opfer verwies die Polizei auf eine für Mittwoch geplante Pressemitteilung.
Die - von Anfang an angenommene - Ursache für den Tod der Flüchtlinge, nämlich Ersticken, war bereits vor zehn Tagen von der Wiener Gerichtsmedizin bestätigt worden. Indes steht immer noch nicht fest, in welchem Land den sechs inhaftierten Verdächtigen - fünf Schlepper bzw. Schlepper-Komplizen sind in Ungarn in Gewahrsam, einer in Bulgarien - der Prozess gemacht wird. Gut möglich, dass die in Österreich ermittelnde Staatsanwaltschaft Eisenstadt den Akt an Ungarn abtreten wird. Koordiniert werden die Ermittlungen von der EU-Justizbehörde Eurojust.
(APA/Red.)