Spanische Hofreitschule nun UNESCO-Weltkulturerbe

Die spanische Hofreitschule gibt es seit 450 Jahren
Die spanische Hofreitschule gibt es seit 450 JahrenSpanische Hofreitschule / Philip
  • Drucken

Seit 450 Jahren wird die klassische Reitkunst in Wien gepflegt. Jetzt wurde die Hofreitschule zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt.

Hohe Auszeichnung für die Spanische Hofreitschule: Sie ist in das Verzeichnis für das immaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen worden. Konkret gelistet ist die Tradition der Klassischen Reitkunst, die seit 450 Jahren in Wien gepflegt und mündlich von einer Bereitergeneration zur nächsten weitergegeben wird, teilten Hofreitschule und UNESCO am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Die Entscheidung über die Aufnahme der Hofreitschule fiel im Rahmen einer Tagung des Zwischenstaatlichen Komitees des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes in Windhoek in Namibia. Die Hofreitschule bemühte sich schon seit längerem um die Auszeichnung. Dafür musste die Traditionseinrichtung zunächst einmal in die Liste des nationalen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen werden, was 2010 geschah.

Die Spanische Hofreitschule ist die älteste Reitschule der Welt, in der die klassische Reitkunst in der Renaissancetradition der "Hohen Schule" seit Jahrhunderten gepflegt wird. Bekannt ist diese auch für die "Schulen über der Erde". Dazu zählen die Figuren Kapriole, Levade und die Courbette. Generaldirektorin Elisabeth Gürtler freute sich gegenüber der APA über die nun verliehene Auszeichnung, die "die einmal mehr die Besonderheit dieses einzigartigen österreichischen Kleinods zeigt".

Hoch zu Ross

Sie betonte weiters: "Die Spanische Hofreitschule ist Teil der Identität Wiens, Teil der Identität Österreichs, sie repräsentiert eine Tradition des Landes, die seit der k.u.k. Monarchie besteht. Das tägliche harmonische Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier und die Ausbildung und Qualifikation auf höchstem Niveau hat die österreichische Kunst zu Pferd - auf und über der Erde - schon vor langer Zeit über die heimischen Grenzen hinweg bekannt gemacht."

Die UNESCO beschloss 2003, auch Volksbräuche und Traditionen als Kulturgüter anzuerkennen. Mit der Eintragung auf der Kulturliste sollen die oft Jahrhunderte alten und noch immer in einem Land oder bei einer ethnischen Minderheit lebendigen, oft nur mündlich überlieferten Sitten eine besondere Wertschätzung erhalten. Bisher haben 163 Staaten das entsprechende Übereinkommen ratifiziert.

Die internationale Brauchtumsliste umfasst mittlerweile rund 300 Traditionen aus aller Welt - angefangen vom spanischen Flamenco über das mongolische Naadamm-Festival und die chinesische Akupunktur bis hin zur iranischen Teppichknüpfkunst. Mit der nun in Namibia getroffenen Entscheidung befinden sich nun auch drei österreichische Traditionen auf der internationalen Liste - neben der Reitkunst auch das Imster Schemenlaufen und die Falknerei.

(Schluss) dk/mac/maf/aku ~

WEB http://www.unesco.org/new/en/ ~

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.