Unter Mitarbeitern und Studenten sorgen die anhaltenden Probleme mit dem Wasser im Juristengebäude für Unmut.
Wien. Nach erhöhten Bleiwerten im Sommer und dem Auftauchen des Krankenhauskeims Pseudomonas aeruginosa im Oktober gibt es erneut Aufregung um das Trinkwasser am Wiener Juridicum. Diesmal ist es der Verdacht auf Legionellen im Warmwasser. Dieses wurde als Vorsichtsmaßnahme abgedreht, am Montag sollen die genauen Testergebnisse vorliegen.
Unter Mitarbeitern und Studenten sorgen die anhaltenden Probleme mit dem Wasser im Juristengebäude für Unmut. „Es ist eine Never Ending Story“, klagt Florian Lattner, Vizevorsitzender der Fakultätsvertretung. „Sollte sich der Verdacht bestätigen, ist es an der Zeit, einen kompletten Austausch der Wasserleitung vorzunehmen“, sagt der Studentenvertreter zur „Presse“. Dieser Forderung sei in der Vergangenheit mit Verweis auf den hohen finanziellen Aufwand nicht nachgekommen worden.
„Unter dem Grenzwert“
Das Juridicum rund um Dekan Paul Oberhammer beruhigt: Der nun gemessene Wert liege „deutlich unterhalb des Grenzwerts“. Es bestehe keine Gefahr. Man habe aber als Vorsichtsmaßnahme alle Mitarbeiter und die Studentenvertretung informiert. Zumal beim Thema Wasser inzwischen schon eine hohe Sensibilität im Haus herrsche.
An manchen Stellen des Juridicums wird dieser Tage auch über verfärbtes Leitungswasser geklagt. Dieses stehe aber in keinerlei Zusammenhang mit möglichen Legionellen, betont das Dekanat. Hier könnte es sich um Rost aus der Leitung handeln.
Die Jusstudenten sehen die Causa inzwischen teils mit Galgenhumor, wie die Debatte auf der Facebookseite der Fakultätsvertretung, die warnte, zeigt. „Ich wechsle auf die WU. Lieber schnell eine Lampe aufn Schädel als langsam und elendig vom Warmwasser zersetzt werden“, schreibt etwa ein Student. An der Wirtschafts-Uni hatten herabfallende Lampen für Aufregung gesorgt. (aich)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.12.2015)