Weiter ist unklar, welcher Stoff bei Schülern Kopfschmerzen und Atemnot ausgelöst hat. Am Dienstag mussten 40 Schüler ins Spital gebracht werden.
Nach der Dienstagnachmittag wegen penetranten Geruchs erfolgten Evakuierung des Bundesschulzentrums Tulln ist die Ursachenforschung seitens der Polizei weiter im Gang, sagte NÖ Polizeisprecher Johann Baumschlager am Mittwoch: "Wir erheben weiter." An der Schule selbst ist am Mittwoch der Unterricht wieder aufgenommen worden - allerdings wurden Tests und Schularbeiten abgesagt. Eine Messung durch Spezialisten von Polizei und Feuerwehr, die sich um 6 Uhr eingefunden hatten, hatte keinerlei Belastungen im Gebäude ergeben.
Nach wie vor ist allerdings nicht bekannt, welcher Stoff bei zahlreichen Schülern Schwindel, Reizhusten, Kopfschmerzen und Atemnot ausgelöst hatte. Die Messgeräte hätten sowohl nach der Auslösung des Alarms gegen 15 Uhr als auch Mittwoch früh keine Schadstoffbelastung angezeigt, verwies Baumschlager darauf, dass sich die unbekannte Substanz rasch verflüchtigt hatte.
Fünfstündiger Einsatz
Auch die Freiwillige Stadtfeuerwehr Tulln betonte in einem Resümee am Mittwoch, dass im gesamten Schulgebäude sowie in Technik- und Nebenräumen sowie im Kanalsystem keine Auffälligkeiten festgestellt wurden. Der Großeinsatz hatte fünf Stunden gedauert. In Zusammenarbeit mit der Exekutive und den Rettungsdiensten seien insgesamt 300 Schüler und Lehrer aus dem größten Schulgebäude des Bezirkes, in dem sich das Bundesgymnasium und -realgymnasium sowie die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe befinden, zunächst ins Freie in Sicherheit gebracht worden. Aufgrund der geringen Außentemperaturen erfolgte die weitere Betreuung im baulich getrennten Turnsaal des Objekts.
26 Schüler seien an Ort und Stelle ambulant behandelt worden. 38 wurden zur weiteren Versorgung vom Rettungsdienst in die Landeskliniken Tulln, Krems, St. Pölten und auch Wiener Krankenhäuser gebracht.
Keine gefährlichen Stoffe entdeckt
Mehrere Atemschutztrupps der Feuerwehr kontrollierten die vollständige Räumung des Gebäudes und führten erste Suchmessungen auf Explosions- und Brandgefahr durch. Parallel zu telefonischer Beratung durch den Amtssachverständigen für technische Chemie des Amtes der NÖ Landesregierung, Harald Rosenberger, wurde die Betriebsfeuerwehr der NÖ Landes-Feuerwehrschule mit weiteren Spezialmessgeräten angefordert. Durch den Messdienst der Feuerwehr wurden mehrere Messgeräte, darunter auch ein mobiler Detektor zur Detektion und Identifizierung von chemischen Gefahrstoffen, Industriegiften und Kampfstoffen vom Typ GdA2, eingesetzt. Eine weitere breitbandige Messung durch die Exekutive bestätigte die Erkenntnisse der Feuerwehr, dass keine Kontamination mit gefährlichen Stoffen bestand.
(APA)