Fremdenrecht: Immer mehr Kinder in Schubhaft

(c) FABRY Clemens
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Immer wieder landen Kinder von Asylwerbern, die auf die Abschiebung warten, in Schubhaft. Im Vorjahr waren es rund 180. Durch die geplante Asylgesetz-Novelle wird die Zahl weiter steigen, warnen Experten.

In Österreich sitzen immer wieder Minderjährige in Schubhaft. Im Vorjahr wurden 181 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren in Schubhaftgefängnissen angehalten. Das ist das Ergebnis einer parlamentarischen Anfrage der Grünen an Innenministerin Fekter (ÖVP). Insgesamt wurden seit 2000 rund 5400 Minderjährige eingesperrt.

Die Tendenz ist offenbar steigend. Wie das Ö1 Morgenjournal berichtet, befürchten Experten nun, dass es nach der geplanten Novelle des Asylgesetzes noch mehr Menschen geben wird, die in Schubhaft genommen werden - darunter auch mehr Minderjährige. Die Situation würde sich "mit den Änderungen in der Novelle zum Asylgesetz eher noch verschlechtern", kritisierte Heinz Fronek vom Verein Asylkoordination laut Ö1.

Anlass für die parlamentarische Anfrage war der Fall eines Afghanen, der im April mit seinen drei Kindern im Alter von vier, sieben und zehn Jahren drei Tage in Schubhaft verbrachte. Der 34-Jährige hatte angegeben, nicht ohne seine Frau abgeschoben werden zu wollen. Sie befand sich zu dem Zeitpunkt in einem Krankenhaus in stationärer Behandlung (DiePresse.com berichtete). Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau sprach von einer "Sauerei", für den Generalsekretär von Amnesty International Österreich, Heinz Patzelt, handelte es sich um einen "Skandal".

(Red. )

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