Regen, Sturm, Erwärmung: Lawinengefahr in Österreich

Lawinengefahr
LawinengefahrAPA (Hans Klaus Techt)
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In Niederösterreich muss mit Nassschneelawinen gerechnet werden. In Teilen Vorarlbergs gilt Warnstufe 4, in Tirol eine "kritische Stufe 3".

Neuschnee, Regen, Sturm und starke Erwärmung haben die Lawinengefahr in Teilen Niederösterreichs ansteigen lassen. In den Hochlagen der Ybbstaler Alpen herrschte am Montag erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3 der fünfteiligen Gefahrenskala). Hier musste mit spontanen Nassschneelawinen gerechnet werden, teilte der Warndienst mit. Am Dienstag soll sich die Situation bereits wieder entspannen.

In der Nacht auf Montag sind demnach bis zu 30 Zentimeter Neuschnee gefallen, die Regenmengen lagen bei bis zu 60 Liter pro Quadratmeter. Ab den frühen Morgenstunden haben Niederschläge bis in Hochlagen die Schneedecke stark durchfeuchtet. In den übrigen Gebirgsgruppen Niederösterreichs herrschte am Montag aufgrund von Schneemangel mäßige bis geringe Lawinengefahr (Stufe 2 und 1).

Warnstufe 4 in Vorarlberg

Ähnlich ist die Situation in Vorarlberg. Hier wurde am Montag in weiten Teilen des Bundeslandes Stufe 4 ausgegeben. Neuschnee, Regen, Sturm und wärmere Temperaturen hätten die Schneedecke geschwächt, so die Experten der Landeswarnzentrale. Sie empfahlen unerfahrenen Wintersportlern die Pisten nicht zu verlassen.

Seit Sonntagmorgen gab es im Bregenzerwald, im Kleinwalsertal, am Arlberg und am Hochtannberg oberhalb von 2000 Metern zwischen 40 und 70 Zentimeter Neuschnee, im Rätikon und in der Silvretta fielen 25 bis 40 Zentimeter. Aufgrund zeitweise starken bis stürmischen Windes sei es zu umfangreichen Schneeverfrachtungen in Expositionslagen, Rinnen, Mulden und Bereichen hinter Geländekanten gekommen, teilten die Experten mit. Zudem sei die Verbindung zwischen Neu- und Altschnee verbreitet mäßig bis schwach.

"Kritische Stufe 3" in Tirol

Obwohl der Höhepunkt der Lawinengefahr laut den Experten des Landes vorüber ist, hat am Montag in den Tiroler Tourengebieten oberhalb der Waldgrenze weiterhin verbreitet eine "kritische Stufe 3" der fünfteiligen Gefahrenskala geherrscht. Die Verhältnisse waren für Wintersportler nach wie vor ungünstig, hieß es.

Oberhalb der Waldgrenze bereiteten sowohl der Altschnee als auch der Triebschnee Probleme. Das "Altschneeproblem" existiere oberhalb von etwa 2200 Metern vermehrt im Sektor West-Nord-West über Nord bis Ost-Nord-Ost, oberhalb von rund 2400 Metern dann auch in besonnten Hängen. Insbesondere an den Übergangsbereichen von wenig zu viel Schnee könnten Schneebrettlawinen mittlerer Größe ausgelöst werden, so die Experten. Mit zunehmender Seehöhe nehme auch die Gefahr von frischen Triebschneeansammlungen zu.

Zudem wurde die Schneedecke unterhalb von etwa 2000 Metern massiv durch Regen beeinflusst. Im Westen des Landes seien daher noch vermehrt Gleitschneelawinen zu erwarten, weiter im Osten fehle häufig die Schneemenge für Lawinen.

(APA)

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