Vorarlberger Kuh hatte offene TBC

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KuhDie Presse Fabry
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Auf dem Bauernhof im Klostertal mussten alle 20 Tiere geschlachtet werden.

Bei einer vor rund zwei Wochen wegen eines positiven TBC-Hauttests getöteten Kuh eines Bauernhofs im Klostertal im Bezirk Bludenz hat die Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) bei der Untersuchung von Organproben eine offene Tuberkulose festgestellt. Am Donnerstag wurde deshalb der restliche Rinderbestand des Hofes getötet, bestätigte Landesveterinär Norbert Greber gegenüber der APA.

Bei einer offenen oder klinischen TBC gelangen Erreger über die Atemluft in die Umgebung. "Die Ansteckungsgefahr ist deshalb sehr groß", sagte Greber. Gemäß Paragraf 25 des Tierseuchengesetzes müsse in einem derartigen Fall der gesamte Viehbestand eines Bauern getötet werden. Wäre das nicht der Fall, "könnte sich die Sache ewig hinziehen". Im Fall der Landwirtschaft im Klostertal wurden insgesamt 20 Kühe und Kälber  getötet, bestätigte Greber Vorarlberger Medienberichte, vier bereits vor etwa 14 Tagen. Sie seien "höchstwahrscheinlich angesteckt" gewesen.

Die Inkubationszeit für den TBC-Erreger ist mit zwei Monaten sehr lange. Nach dem positiven TBC-Test eines Rindes wird das betroffene Tier getötet und die  Landwirtschaft gesperrt. Dann wird im Abstand von zwei und vier Monaten der gesamte Viehbestand erneut auf den Tuberkulose-Erreger getestet. "Ist erneut ein Tier positiv, wiederholt sich die Prozedur", so Greber.

Eine offene TBC sei in Vorarlberg aber "glücklicherweise" sehr selten. Alle anderen in Vorarlberg positiv getesteten Rinder seien nicht an TBC erkrankt, sondern eventuell Träger des Erregers. Sicherheit würden aber erst weiterführende Tests liefern, stellte der Landesveterinär fest. Nach der Ansteckung durch eine Schmier- oder Tröpfcheninfektion bildet sich in einem Lymphknoten in der Nähe der Eintrittsstelle des Bakteriums ein sogenannter Primärkomplex. Das heißt, die Erreger werden im Lymphknoten von der Umgebung abgekapselt. "Dort können sie ein Leben lang bleiben, ohne dass die
Krankheit ausbricht", betonte Greber. Aus diesem Grund würden Vorsichtsmaßnahmen wie die vorsorgliche Tötung von positiv getesteten Tieren ergriffen.

Derzeit sind in Vorarlberg rund zehn Betriebe wegen eines
TBC-Verdachts gesperrt, fünf Sperren wurden bereits wieder aufgehoben. Bei den Tuberkulose-Fällen in Vorarlberg handelt es sich um den Erreger "Mycobacterium caprae".

(APA)

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