Wetter: Saharastaub trübt Fernsicht und färbt Gletscher

Sahara-Staub vernebelt Tiroler Berge, im Bild eine trübe Ansicht des Wilden Kaisers vom vergangenen Samstag.
Sahara-Staub vernebelt Tiroler Berge, im Bild eine trübe Ansicht des Wilden Kaisers vom vergangenen Samstag.(c) imago/Roland Mühlanger (imago stock&people)
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Derzeit strömt sehr warme Luft direkt aus Nordafrika in den Alpenraum. In ihr eingelagert ist Saharastaub, der den Schnee färbt und die Gletscherschmelze beschleunigen kann.

Eine starke Südströmung führt derzeit sehr warme Luft direkt aus Nordafrika in den Alpenraum. In ihr eingelagert ist Saharastaub, der den Schnee auf den heimischen Bergen einfärbt und sich auf den heimischen Gletschern ablagert, berichtet der Wetterdienst Ubimet am Montag. In den Tälern und Niederungen erkennt man den hohen Sandgehalt an der diesigen, staubig wirkenden Luft und der dadurch ausgesprochen schlechten Fernsicht.

Schon für Mittwoch prognostiziert Ubimet-Meteorologe Josef Lukas aber eine Wetterumstellung. Regenschauer und auffrischender Westwind leiten eine deutlich kühlere, auf den Bergen zunehmend winterliche Wetterphase ein. Der Sand wird dann nach und nach aus der Luft "gewaschen".

In der ersten Wochenhälfte ändert sich aber vorerst nichts. Die lebhafte Südströmung wird am Dienstag entlang der Alpennordseite von Salzburg ostwärts zusätzlich vom Föhn unterstützt, wodurch laut Ubimet sogar bis zu 28 Grad möglich sind.

Staub beschleunigt Gletscherschmelze

Der Saharastaub hat vor allem für die heimischen Gletscher negative Folgen: Die Schneeoberfläche verfärbt sich bräunlich-gelb, die dunklere Farbe führt dazu, dass mehr kurzwellige Sonnenstrahlung aufgenommen wird. Der umliegende Schnee erwärmt sich somit rascher und der Schmelzvorgang wird beschleunigt. "Damit drohen speziell in den Sommermonaten neuerlich starke Massenverluste der Gletscher“, wird Meteorologe Josef Lukas in einer Aussendung zitiert.

Wenn der Sand dann ab Mittwoch aus der Luft "gewaschen" wird, lagert er sich auf den Oberflächen ab. "Besonders gut erkennt man das an den Autos, Gartenmöbeln, Fenstern und Fensterbänken als dünne, feine Schicht", so Lukas.

 Immer wieder färbt Staub und Sand aus der Sahara die heimischen Berge. Im Bild eine , eine ockerfarbene Wolkenstimmung über der Nordkette bei Innsbruck aus dem Februar 2004.
Immer wieder färbt Staub und Sand aus der Sahara die heimischen Berge. Im Bild eine , eine ockerfarbene Wolkenstimmung über der Nordkette bei Innsbruck aus dem Februar 2004.(c) APA (ROBERT PARIGGER)

(Ubimet/Red.)

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