"Räuber mit Bierbauch" nach vier Überfällen gefasst

Nach vier Überfällen auf Supermärkte in Niederösterreich wurde ein 49-Jähriger gefasst. Zeugen hatten stets den auffälligen "Bierbauch" des maskierten Täters beschrieben.

Der bewaffnete Raubüberfall auf einen Lebensmittelmarkt in Neulengbach (Bezirk St. Pölten) Montagfrüh war der letzte Coup eines 49-Jährigen: Der Verdächtige wurde am Abend in Krems gestellt, teilte die niederösterreichische  Landespolizeidirektion am Dienstag mit. Der Mann gestand drei vorangegangene Taten im Raum St. Pölten und Krems. Motiv waren ständige Geldschwierigkeiten.

Damit wurden Überfälle auf Supermärkte im Raum in Prinzersdorf am 28. August 2014, in Krems am 17. November 2015, Herzogenburg am 14. März und gestern in Neulengbach geklärt. In allen Fällen war der auffällige "Bierbauch" des maskierten Täters beschrieben worden.

Wegen Bankraubs vorbestraft

Laut der Aussendung hatte der Verdächtige die Angestellten entweder in der Früh oder nach Ladenschluss mit einer - sichergestellten - Faustfeuerwaffe bedroht, mit Kabelbinder gefesselt und in Kühl- oder Umkleideräume gesperrt. Die Tresore öffnete er mit mitgebrachtem Werkzeug wie Stemmeisen und Fäustel. Die Opfer erlitten durch die brutale Vorgangsweise des Täters einen Schock und mussten psychologisch betreut werden.

Aufgrund von Zeugenbefragungen, Fahrzeugüberprüfungen und Hinweisen auf den Räuber "mit Bierbauch" sei der wegen Bankraubes Vorbestrafte aus Krems in den Fokus der Ermittlungen geraten. Im Zuge der Fahndung nach dem letzten Überfall wurde er zwar nicht an Kontaktadressen in Wien und Niederösterreich angetroffen, aber festgestellt, dass er einen Leihwagen gemietet hatte. Um 18.30 Uhr wurde der Verdächtige dann im Nahbereich der Leihwagenfirma gesichtet und angehalten. Im Fahrzeug fanden Kriminalbeamte diverse Raubutensilien. Sichergestellt wurden weiters die Beute, Maskierung, Fesselungsmaterial und eine halbgeladene Waffe. Diese hatte der 49-Jährigen eigenen Angaben zufolge von einem einstigen, bereits verstorbenen Mithäftling bekommen.

Zu seinen finanziellen Nöten erklärte der Verdächtige laut Polizei, dass sich seine Kreditschulden seit seiner Haftentlassung 2010 angehäuft hätten. Er wurde ins Gefangenenhaus des Landesgerichtes St. Pölten eingeliefert.

(APA)

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