Verkehr: Jeder dritte tödliche Unfall durch Sekundenschlaf

(c) Dpa (A3483 Matthias Schrader)
  • Drucken

Jeder dritte tödliche Unfall auf Autobahnen ist auf Sekundenschlaf zurückzuführen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, denn Sekundenschlaf lässt sich nachträglich nicht eindeutig nachweisen.

Nach offiziellen Angaben des Innenministeriums sind im Vorjahr 27 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, bei denen der Unfallhergang klar auf Sekundenschlaf hindeutet. Wie das Ö1 Morgenjournal berichtet, dürfte die Dunkelziffer Experten zufolge aber mehr als drei Mal so hoch sein.

Jedem dritten tödliche Unfall auf der Autobahn ist demnach ein Sekundenschlaf vorausgegangen. "Wer bei 130 km/h auf der Autobahn fünf Sekunden einnickt, ist 180 Meter völlig reaktionsol unterwegs", erklärt eine Expertin des ÖAMTC. Vor allem in den Nachtstunden ist das Risiko hoch, aufgrund von Sekundenschlaf einen Unfall zu verursachen. 

Frische Luft und Koffein sind keine Lösung

In ÖAMTC-Umfrage gibt ein Drittel aller Autofahrer an, schon mindestens einmal fast hinter dem Steuer eingeschlafen zu sein. "Umso schockierender ist es, dass viele Menschen trotzdem einfach weiterfahren", sagt die ÖAMTC-Expertin. Denn Übermüdung führt zu Aufmerksamkeits- und Konzentrationseinbußen. Verlängerte Reaktionszeiten, falsche Einschätzung von Entfernungen und Geschwindigkeiten und Schwierigkeiten, die Fahrspur zu halten, sind die Folgen.

Nur 30 Prozent der Befragten geben an, bei Müdigkeit für ein Nickerchen stehen zu bleiben. Demgegenüber rät der ÖAMTC: "Gibt es das eine oder andere Anzeichen von Müdigkeit, unbedingt anhalten und eine Pause einlegen". Frische Luft, laute Musik oder Koffein sind keine Lösung. Man fühlt sich damit zwar vorübergehend wacher - ist es aber in Wirklichkeit nicht. 

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.